Heimzug und Brutzeit 2019 – Vögel auf der Wetter-Achterbahn

Nachtreiher - MSiebner
Abb. 1: Nachtreiher am Göttinger Kiessee Foto: M. Siebner

Der März 2019 war geprägt von einer rasanten Abfolge stürmischer Tiefdruckgebiete. Mit „Eberhard“, „Franz“, „Gebhard“ und „Heinz“ trugen sie altbackene Vornamen, nach denen Enkeltrickser und falsche Polizisten die Telefonlisten für ihre Schockanrufe filtern. „Igor“ setzte am 15. einen neuen Akzent. Sollte eine Familie dieses Sturmtief beim Berliner Institut für Meteorologie gesponsert und nach dem russischen Opa benannt haben, war dies nicht ganz so folgenreich wie beim legendären Orkan „Kyrill“ im Januar 2007. „Eberhard“ hinterließ in den Wäldern die tiefsten Spuren, war aber in seinem Wirken nicht annähernd vergleichbar mit dem Orkan „Friederike“ im Januar des Vorjahrs. Der Monat endete mit einer warmen Südwestströmung. Ab Anfang April wurde es bis in die zweite Dekade deutlich kälter, mit Tageshöchsttemperaturen im niedrigen einstelligen Bereich und tageweise leichtem Schneefall. Dies führte zu einem bemerkenswerten Zugstau von Insektenfressern (vor allem Schwalben), der sich nur zögernd auflöste.

Über Ostern herrschte sommerliches Wetter mit Temperaturen über 25°C. Weil der Monat zudem niederschlagsarm war, wurden in der Tagespresse recht bald plakative Mutmaßungen über einen zweiten Dürresommer in die Welt posaunt. Die erste Maihälfte war mit 5°C unter dem langjährigen Durchschnitt so kalt wie nie, mit verbreiteten Nachtfrösten und Schneeflocken bis in die Niederungen. Nur an einem Tag wurde die 15°C-Marke erreicht. Für Insektenfresser, die von einem Zugstau in den anderen gerieten, war diese Zeit eine schwere Prüfung. In der zweiten Maihälfte wurde es wieder wärmer und, vor allem, feuchter. Am 20. fielen in Göttingen mehr als 50 l/m². Der Juni war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und verabschiedete sich mit einer beeindruckenden Hitzewelle aus der Sahara (maximal 34°C am 26. und 30.). Allerdings sorgten auch in diesem Monat wiederholte Schauer und kräftige Gewitter für den nötigen Niederschlag. In Uslar fielen am 19. mehr als 60 l/m². Gleichwohl sank der Wasserstand im Seeanger bei Seeburg, einem unserer artenreichsten Naturschutzgebiete, Ende Juni dramatisch. Wesentlicher Grund dafür ist wohl das neue Gebietsmanagement des Landkreises Göttingen, das den Interessen der Weideviehhalter einseitig Vorrang gegenüber den Naturschutzzielen einräumt
Durch das wetterbedingte Auf und Ab gestaltete sich der Heimzug eher stotternd. Viele Weitstreckenzieher, darunter Mauersegler und Mehlschwalbe, besetzten ihre Reviere verspätet. Zwar ließ sich bereits am 7. April am Northeimer Freizeitsee die erste Nachtigall vernehmen, ihre Artgenossen trafen jedoch erst ab der Monatsmitte verstärkt ein. Der erste Kuckuck machte sich am 20. April – einem in der Vergangenheit typischen Erstbeobachtungsdatum – in der Kiesgrube Ballertasche bei Hann. Münden bemerkbar. Beim Fitis hingegen (Erstbeobachtung am 31. März ebenda) waren keine auffälligen Besonderheiten auszumachen. Komplett aus dem Rahmen fiel eine Dorngrasmücke, die am 5. April in der Feldmark Gö.-Geismar in einer Hecke turnte – die früheste seit Beginn der vogelkundlichen Aufzeichnungen. Ein Vogel vom 12. April 2015 ebenda nimmt jetzt deklassiert den zweiten Platz ein.

Dorngrasmücke - MGeorg
Abb. 2: Sehr frühe Dorngrasmücke in der Feldmark Geismar. Foto: M. Georg

Äußerst früh war ein Paar des Neuntöters erfolgreich, das bereits am 11. Juni in der Feldmark Güntersen vier ausgeflogene Jungvögel fütterte. Die Artgenossen trafen eher zögerlich an den Brutplätzen ein.

Für brütende Höckerschwäne gestaltete sich die Saison gemischt. Im Landkreis Northeim sah es düster aus: Bruten im Leinepolder, am Böllestau bei Hollenstedt und an den Northeimer Kiesteichen scheiterten. An den Kiesteichen wurde am 3. Mai ein toter Altvogel entdeckt, die Eier waren auf der Brutinsel verstreut.
In Stadt und Landkreis Göttingen gab es erfolgreiche Bruten im Levin-Park (acht pulli, davon drei weiße immutabilis), im Rückhaltebecken Gö.-Grone (vier, ein immutabilis), an der Werra beim Letzten Heller (zwei) sowie in der Kiesgrube Ballertasche (vier). Bruten bzw. Brutversuche am Wendebachstau bei Reinhausen, im Seeanger und am Tanzwerder in Münden scheiterten.
Das wanderlustige Brutpaar vom Levin-Park sorgte wieder einmal für Aufregung. Bereits im vergangenen Jahr musste es samt Nachwuchs vom Musa-Gelände am Hagenweg wieder zurückexpediert werden. In diesem Jahr siedelte es um den 10. Mai an die Leine zwischen der Otto-Frey-Brücke und dem Hagenweg um. Am 30. Mai watschelte die Familie – die Jungen waren jetzt knapp fünf Wochen alt – über die Europaallee auf dem Holtenser Berg, also weitab jedes Gewässers. Eine Polizeistreife samt medialer Begleitung durch das „Göttinger Tageblatt“ eskortierte die Vögel in Richtung Grone/Leine. Am 4. Juni tauchten sie – unter Verlust eines Jungvogels, der einsam auf der Leine paddelte und von der Tierrettung nicht eingefangen werden konnte – wieder am Levin-Park auf. Nach dem 14. Juni waren sie dort nicht mehr auszumachen. Am 24. hielten sich die Altvögel (mittlerweile beide metallberingt, Zahlenfolgen 141 464 und 141 466) wieder am Brutplatz auf. Die Jungen blieben bis zum Ende des Berichtszeitraums verschollen.

Höckerschwan - MSiebner
Abb. 3: Versprengter Jungschwan auf der Leine. Foto: M. Siebner

Der seit 2004 besetzte Brutplatz auf der Insel im Göttinger Kiessee (Wiederansiedlung nach einer langen Pause seit 1991) war, obwohl das Brutpaar präsent war, in diesem Jahr verwaist. Grund dafür könnte das geringe Aufkommen von Wasserpflanzen sein, das eventuell mit Besatzmaßnahmen der Sportangler zusammenhängt (Stichwort Graskarpfen). Bereits in den Vorjahren hielt sich das Paar mit Nachwuchs regelmäßig an der nahen Leine auf, wo es offenkundig mehr zu beißen gibt.
Die letzten (drei) Singschwäne der Saison gerieten am 3. März im Leinepolder Salzderhelden in den Blick.

Kanadagänse waren im gesamten Berichtszeitraum auszumachen. Mit elf Ind. erreichten sie am 31. März im Leinepolder ihr Maximum. An der Kiesgrube Ballertasche im Wesertal, wo die Art immer noch eine seltene Erscheinung ist, weilten im April vier Ind. mehr als eine Woche, fünf Ind. am 5. Mai.. Unter den Vögeln im Leinetal waren auch wieder ein bis zwei Ind. der kleinen Unterart parvipes, die verbreitet in Gefangenschaft gehalten wird.
Die Weißwangengans fehlte in diesem Frühjahr, zum ersten Mal seit Jahren…
Am 5. März hielten sich noch 1800 Tundrasaatgänse im Leinepolder auf, ein Nachzügler besuchte am 14. und 15. April die Geschiebesperre Hollenstedt.
Auch das Maximum heimziehender Blässgänse wurde mit bis zu 2500 Ind. in der ersten Märzdekade im Leinepolder erreicht. Ein vorjähriger Vogel war im Mai über Wochen bis zum 19. des Monats im Polder und an der Geschiebesperre präsent.
Für brütende Graugänse verlief die Saison uneinheitlich. Im Leinepolder brachten zehn Paare 38 Junge zum Schlüpfen, an der Geschiebesperre Hollenstedt mindestens sieben Paare ca. 35 Kleine. An den Northeimer Kiesteichen führte ein Paar drei Jungvögel, der Erfolg eines weiteren muss offen bleiben. Am Northeimer Freizeitsee gab es keine Erholung vom Bestandseinbruch, hier war nur ein Paar mit zwei Jungen erfolgreich.
Am Gronespring im Göttinger Westen nahe der A 7 saß ein Vogel auf dem Nest, Resultat ungewiss. Im Levin-Park konnten sich, vom Höckerschwan-Männchen weithin unbehelligt, gleich drei Paare mit insgesamt elf Kleinen reproduzieren, die alle das flugfähige Alter erreichten. Eine Brut im Leinepark scheiterte. Der Brutbestand am Kiessee lag deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren: Acht Paare brachten 20 Jungvögel zum Ausfliegen. Einige Küken wurden, trotz heftiger Gegenwehr der Eltern, von Rabenkrähen erbeutet.

Graugans - MSiebner
Abb. 4: Nach Kämpfen mit Rabenkrähen lädiert: Graugans am Kiessee. Foto: M. Siebner

Am kleinen Dorfteich in Bodensee führte ein Paar einen Jungvogel, am Seeburger See drei Paare deren zehn. Am Wendebachstau bei Reinhausen hatten sieben Paare mit 27 Jungen einen passablen Bruterfolg. Auf dem Klinikgelände Tiefenbrunn waren drei Paare mit sechs Gösseln erfolgreich, allerdings gab es hier Verluste, möglicherweise während der diversen Kälteperioden zur Aufzuchtzeit. An der Sandgrube Meensen brachte ein Paar fünf von sechs Jungen hoch.
Die Kiesgrube Ballertasche beherbergte einen Rekordbestand von neun Paaren, die an die 35 Jungvögel führten.
Fazit: 54 Paare brachten 199 Junggänse hoch, durchschnittlich 3,6 pro Paar. Das sind mehr Paare als 2018 (ca. 45), aber weit weniger als 2016 (81 Paare). Schwankungen im Brutbestand sind bei Wasservögeln die Regel. Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass die Graugans alles andere als ein sehr häufiger Brutvogel ist, der sich explosionsartig ausbreitet und vermehrt.

Von der Nilgans liegen bis dato Hinweise auf zehn erfolgreiche Bruten vor, und zwar aus dem Leinepolder (vier Kleine), im weiteren Umfeld des Stauwerks bei Salzderhelden (zwei Bruten mit sieben bzw. zehn Kleinen), aus der Schwülmeniederung bei Lödingsen (Paar mit vier recht großen Jungvögeln, genauer Brutort unbekannt), von der Kiesgrube Angerstein (ein Jungvogel), aus Groß Schneen (acht), vom Dorfteich in Bodensee (sieben), aus dem Seeanger (sieben oder acht), von den kleinen Teichen an der Trudelshäuser Mühle westlich von Landolfshausen (drei) sowie vom Göttinger Levin-Park (zehn).
Das Paar in Bodensee führte kurioserweise ein Graugansküken mit sich. Vermutlich hatte es das Graugansgelege in einem frühen Stadium übernommen und das Ei mit dem eigenen Gelege ausgebrütet. Die Graugänse mussten woanders brüten, waren aber ebenfalls erfolgreich, allerdings mit nur einem Jungvogel (s.o.). Eigentlich sind sich beide Arten in herzlicher Abneigung verbunden. Gleichwohl kommt es manchmal zu solchen Konstellationen, die durch die frühe Prägung der Küken auf die vermeintlichen Eltern erklärt werden kann, selbst wenn diese einer anderen Art angehören (oder gar Konrad Lorenz heißen). Im Mai 2012 hatten sich an der Geschiebesperre zwei Graugansküken einer Nilgansfamilie angeschlossen. Ob sie von den Adoptiveltern auch erbrütet wurden, muss offen bleiben.

Nilgans - VMüller
Abb. 5: Nilgansfamilie mit exotischem Adoptivkind. Foto: V. Müller

2018 wurde bei einer Kontrolle des Falken-Nistkastens am Südturm von St. Johannis in Göttingen ein Gelege mit neun Eiern gefunden. Es war schon lange erkaltet. Auch in diesem Frühjahr klabasterten wiederholt Nilgänse um den Turm und sorgten dafür, dass sich ein Turmfalkenpaar einen neuen Nistplatz suchen musste. Für die Gänse hätte eine Brut möglicherweise fatal geendet: Den Sprung aus 65 Meter Höhe hätten die Küken womöglich überlebt, das Aufsuchen eines Gewässers (das nächste ist der Leinekanal, wo Nilgänse aber noch nie beobachtet wurden) jedoch in der von Menschen und Fahrzeugen überquellenden Innenstadt große Probleme bereitet.
Von Ende Februar bis in die erste Märzdekade hielt sich im Leinepolder eine im Juli 2017 in Groningen/Niederlande beringte Nilgans auf. Zeitweise war sie am „Rattenberg“ mit einem Artgenossen verpaart. Die Ablesung war die erste überhaupt. Damit liegt – nach einem in Nordrhein-Westfalen beringten Vogel aus dem Jahr 2002 an der Geschiebesperre – ein weiterer Hinweis vor, dass die recht hohen Winterzahlen (bis zu 300 Ind.) zumindest teilweise auf Zuzug aus dem Westen beruhen dürften. Für eine Gänseart ist das Überwintern östlich der Brutgebiete recht ungewöhnlich. Im Mai und Juni wurden im Levin-Park drei Vögel von M. Wimbauer beringt, ein Altvogel mit gelbem Beinring und der Signatur JU0 sowie zwei Jungvögel mit gelbem Beinring und den Signaturen JU9 und E6B. Man darf gespannt sein…
Das Maximum der Brandgans wurde kurioserweise am 17. Mai am Diemardener Berg mit acht überhin fliegenden Ind. erreicht.
Am 19. Juni machten sich im Leinepolder 19 Rostgänse bemerkbar, der größte hier jemals beobachtete Trupp. Über die Alterszusammensetzung liegen keine Angaben vor. Interessanterweise geriet am 11. Juni 2016 eine Familie mit sieben flüggen Jungvögeln ebenda in den Blick. Im April hielten sich, wie in den letzten Jahren auch, im Leinepolder beständig ein bis zwei Ind. auf, Balzhandlungen wurden aber nicht beobachtet. Woher stammen diese Vögel? Die kurze Verweildauer der größeren Trupps im späten Frühjahr lässt auf Zug oder nomadisches Verhalten schließen. Letzteres wäre durchaus artgemäß. Das deutsche Brutvorkommen frei fliegender Vögel (nach dem Brutvogelatlas ADEBAR (Gedeon et al. 2014) 160 bis 200 Paare) konzentriert sich auf Süd- und Westdeutschland. In Niedersachsen (10-15 Paare) ist die Stader Geest ein Verbreitungsschwerpunkt. Interessanterweise weist der niedersächsische Brutvogelatlas für den Zeitraum 2005 bis 2008 (Krüger et al. 2014) ein Brutvorkommen an der Ilme westlich von Einbeck auf. Könnte es sein, dass Rostgänse irgendwo in der Umgebung des Leinepolders immer noch brüten?

Die charmante Warzenente „Claudia“ hielt an ihrem Lieblingsplatz am Paddlerheim im Göttinger Süden für lange Zeit Hof. Nach dem 30. Mai wurde sie, sehr zum Missvergnügen ihrer kleinen Verehrerschar, nicht mehr gesehen. Gleichwohl besteht die Hoffnung, dass sie wieder auftaucht. Am 7. April verschönerten zwei Artgenossen die Northeimer Kiesteiche.

Warzenente - MSiebner
Abb. 6: Wo bist du, Claudia? Foto: M. Siebner

400 Pfeifenten lieferten am 11. März im Leinepolder ihr Maximum, das sich aus Überwinterern und Heimzüglern zusammengesetzt haben dürfte.
Mindestens 500 Krickenten bedeckten am 8. März den Polder. Das Maximum von 89 Spießenten am 17. März ebenda fiel eher mager aus.
Auf dem Heimzug war die Knäkente gut vertreten: Das bemerkenswerte Maximum von 130 Vögeln stammt vom 29. März aus dem Leinepolder. 45 Ind. am 17. April waren für den Seeburger See ebenfalls eine ganze Menge. Im Mai konnte im Polder an mehreren Tagen nächtliche Flugbalz von bis zu sieben Männchen und zwei Weibchen dokumentiert werden
Mindestens 193 Löffelenten erreichten am 31. März im Polder ihr Maximum, 160 Ind. am 4. April auf dem Seeburger See lagen nur wenig darunter.
Am 4. und 5. April posierte am Seeburger See ein Erpel der Kolbenente, am 15. des Monats trat erneut einer (derselbe?) in Erscheinung.
Mindestens 200 Tafelenten besserten am 2. März im Polder die ungewöhnlich geringen Zahlen aus dem Winter etwas auf.
Ca. 250 Reiherenten bestätigten am 2. März im Polder und am 9. März am Northeimer Freizeitsee ein eher unterdurchschnittliches Auftreten, das bereits im Winterbericht auf dieser Homepage vermerkt wurde.
Eine weibliche Bergente am 13. März an der Geschiebesperre ist eine besondere Erwähnung wert.
Maximal drei (!) Schellenten am 12. März auf dem Seeburger See und am 22. März an der Geschiebesperre sind kein Scherz, typisch dagegen bis zu 18 Zwergsäger im März auf dem Seeburger See. Maximal 40 Gänsesäger zeigten am 2. März an diesem Gewässer ihr mageres Maximum, das sich wohl mit dem insgesamt milden Winter erklären lässt. Zwei weibliche Mittelsäger legten am 22. April am Seeburger See eine kurze Rast ein.

Jeweils bis zu drei ausgesetzte Fasane haben in der Rhumeaue bei Wollershausen bzw. Bilshausen und Rhumspringe überlebt, östlich von Duderstadt ein Einzelvogel. Am 30. Juni rief ein Vogel im Seeanger.
Bei der jährlichen Zählung von Rebhühnern im Ostkreis Göttingen durch die Abteilung Naturschutzbiologie der Uni Göttingen ergab sich mit 179 Ind. ein im Vergleich zum Vorjahr (170 Ind.) nahezu gleich bleibender Bestand. Befürchtungen, dass die Population wegen des Verlusts von Blühstreifen geschrumpft sein könnte, bewahrheiteten sich nicht, allerdings auch nicht die Hoffnung auf eine signifikante Zunahme nach dem trockenen und warmen Sommer 2018. Vermutlich war dieser wegen des fehlenden Angebots frischer Pflanzen auch für viele Insekten als Hauptnahrung der Rebhuhnküken einfach zu trocken. Wiederum konnte die höchst unterschiedliche Entwicklung von Teilpopulationen konstatiert werden: Während sich die (traditionell kopfstärksten) Populationen um Diemarden und Gieboldehausen auf einem Tiefpunkt befinden, gibt es um Ebergötzen, Krebeck und Seulingen Zuwächse.
Zum Auftreten der Wachtel erfolgen, wie immer, Angaben im nächsten Sammelbericht.

Einen spektakulären Erstnachweis für dieses Kleingewässer im urbanen Bereich lieferte vom 4. bis 19. Juni ein Haubentaucher am Levin-Park. Über den Erfolg der regionalen Brutpopulation kann man im nächsten Bericht mehr erfahren, auch über den des Zwergtauchers.
Am 24. März schmückte ein Rothalstaucher den Göttinger Kiessee. Prächtig gefärbt war ein Artgenosse am 6. Mai an den „Wunderteichen“ südlich des Northeimer Freizeitsees.

Rothalstaucher - BRiedel
Abb. 7: Rothalstaucher an den „Wunderteichen“. Foto: B. Riedel

Maximal zwölf Schwarzhalstaucher rasteten am 17. April auf dem Seeburger See. Ein Sterntaucher glänzte am 24. April im Prachtkleid auf dem Northeimer Freizeitsee.

Ein Sichler (vierter oder fünfter Regionalnachweis seit 2011, eine Beobachtung vom Oktober 2015 ist noch nicht bei der Avifaunistischen Kommission Niedersachsen/Bremen (AKNB) gemeldet) traf am 5. April im Leinepolder ein und machte es sich über Wochen gemütlich. Allerdings wies sein Aufenthalt zwei größere Lücken auf. Die erste vom 10. bis 18.April war eher virtueller Natur, weil der Vogel in diesem Zeitraum zwar gesehen, aber nicht bei ornitho.de gemeldet wurde. Vom 29. April bis zum 6. Mai schien er wirklich verschwunden zu sein. Interessanterweise wurden Beobachter in den Landkreisen Leer und Osterholz-Scharmbeck am 4. Mai eines Sichlers gewahr. Ob es der Poldervogel auf Erkundungstour war, muss offen bleiben, ebenso, ob zwei Vögel involviert waren. Auch kann man darüber spekulieren, ob es sich bei dem Sichler, der vom 7. bis 12. Mai (wieder) im Polder präsent war, um ein zweites Ind. gehandelt haben könnte. Darüber wird die AKNB befinden.

Am Abend des 21. April flog eine Rohrdommel mit artdiagnostischem Ruf über Bovenden.
Am 30. Mai rasteten gleich zwei Nachtreiher (ein ad., ein K2-Ind.) auf der Insel im Göttinger Kiessee (zweiter Lokalnachweis). Durch Tretbootfahrer wurden sie mehrfach zum Auffliegen gezwungen. Vermutlich wirkten sich diese Störungen gravierender aus als das laute Potpourri aus orientalischen Volksweisen und deutsch-mallorquinischem Liedgut („Saufi Saufi“), das von der Liegewiese herüberdröhnte. Das Himmelfahrtskommando fand ein schnelles Ende, denn die beiden suchten vermutlich, sobald es dunkel wurde, das Weite und wurden am nächsten Tag nicht mehr gesehen.

Nachtreiher - SHillmer
Abb. 8: Nachtreiher im 2. Kalenderjahr am Kiessee. Foto: S. Hillmer

Silberreiher waren im gesamten Berichtszeitraum präsent, ihr Maximum lag am 8. April bei 44 Ind. im Leinepolder. Am 20. April geriet, neben drei normal gefärbten, ein rotbeiniger Vogel vom Modesta-Typ vor die Optik.
Die Kolonie der Graureiher in zwei Hybridpappeln am Göttinger Kiessee umfasste in dieser Saison elf beflogene Nester. Acht Bruten verliefen erfolgreich. Ca. 18 Jungvögel dürften die Selbständigkeit erreicht haben bzw. in Kürze erreichen.
Am 29. Mai stattete ein Seidenreiher dem Leinepolder eine Stippvisite ab.

Um den Leinepolder gab es zwei Neuansiedlungen des Weißstorchs: An der alten Feuerwache in Salzderhelden bezog, nach gründlicher Inspektion im Vorjahr, ein Paar erfolgreich eine Nisthilfe. Etwas aus dem Rahmen fällt ein Paar, das direkt an der viel befahrenen Bahnstrecke Müllershausen – Salzderhelden ein Nest auf einem Elektromast gebaut hatte. Ende Juni enthielt es mindestens einen Jungvogel.
Auf einer Europalette samt Unterlage schritt in Seeburg ein Paar nahe der Freizeitanlage „Wellenreiter“ zur Brut. Ein Vogel trug einen Ring mit dem Code DEW 7T152, wurde also in der Umgebung markiert. Drei Jungvögel stehen vor dem Ausfliegen. Der monströse Komplex aus Gastronomie, Veranstaltungsräumen, Streichelzoo und Pferdestall hat mittlerweile beträchtliche Teile des Grünlands am Nordwestrand des Naturschutzgebiets unter sich begraben. Und es wird eifrig weiter gebaut. Mit dem Weißen Storch als Ikone für eine scheinbar intakte Natur wird sich kaum einer darüber aufregen. Offen bleibt nur, wie der galoppierende Flächenfraß überhaupt genehmigt werden konnte…

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Abb. 9: Weißstorchbrut am Freizeitpark. Foto: M. Siebner

Vom Fischadler liegen drei Junibeobachtungen vor, vom 4. am Seeburger See, vom 26. an der Geschiebesperre Hollenstedt und vom 29. nahe den Northeimer Kiesteichen. Insgesamt geriet er vierunddreißig Mal in den Blick (Doppelmeldungen eingeschlossen).
Ein ziehendes altes Männchen der Steppenweihe näherte sich am 9. April bei Nienhagen dem Luftraum über dem Kaufunger Wald. Nach Anerkennung durch die AKNB wäre dies der dritte Regionalnachweis (eingeschlossen das besenderte finnische Weibchen „Potku“ mit Rast bei Göttingen im September 2015). Eine Beobachtung vom September 2015 im Leinepolder ist offenkundig noch nicht gemeldet worden.
18 Kornweihen machten sich bemerkbar, darunter neun Männchen.
Wiesenweihen bestachen durch ihre Eleganz am 20. April am Seeanger (ziehendes ad. M.), am 24. April im Polder (ad. M.) und am 4. Mai, vermutlich leicht verfroren, am Diemardener Berg (K2-W.). Auf Artniveau unidentifizierbar blieb je eine Steppen- oder Wiesenweihe am 16. April über der Feldmark Geismar sowie am 27. April über Gö.-Nikolausberg (wohl eher Wiesenweihe).

Am 5. März zog ein immaturer Seeadler über den Leinepolder nach Osten, am 17. März rastete einer ebenda, ebenfalls noch nicht ausgefärbt.

Zwischen dem 5. März und dem 11. Mai (recht spät) wurden in der Leineniederung zwischen Göttingen und Northeim vier Merline notiert, darunter ein Männchen.
Vom bundesweiten Einflug des Rotfußfalken bekam unsere Region den ihr gebührenden Anteil, und zwar mit sechs Vögeln in Rekordhöhe: Am 23. April zog ein altes Männchen über den Diemardener Berg und ein Weibchen über die ehemaligen Tongruben Siekgraben. Alt war ein Männchen am 24. April am Seeburger See; am 28. April drehte ein Männchen über dem Seeanger eine Runde und zog dann nach Osten weiter, ein Männchen verbrachte den Kampftag der Arbeiterklasse am Seeburger See, ein Vogel am 18. Mai im Luftraum über der Feldmark Angerstein war gleichen Geschlechts.

Rotfussfalke - MGeorg
Abb. 10: Männlicher Rotfußfalke bei Angerstein. Foto: M. Georg

Das Maximum der Baumfalken, die sich alljährlich zum Junikäfer-Schmaus an der Drachenwiese im Göttinger Süden einfinden liegt bis dato bei (nur) zwei Ind. Offenkundig gibt es weniger Junikäfer als in den Vorjahren.
Die drei Brutpaare des Wanderfalken im Göttinger Stadtgebiet brachten insgesamt sieben Junge zum Ausfliegen. Ein neues Paar im Göttinger Ostkreis war mit zwei Jungen erfolgreich. Erneut wurden Wanderfalken mit präparierten Tauben vergiftet, diesmal im Westharz.

Der Heimzug des Kranichs klang im März schnell aus. Eine vierstellige Tagessumme wurde nur am 2. März (knapp) erreicht. Im Mai und Juni weilten noch bis zu 20 Ind. im Polder. Am 15. Juni trafen neun Ind. Anstalten für eine Übersommerung, die für das Gebiet nicht ungewöhnlich wäre.

Wasserrallen erreichten am 17. Mai im Leinepolder mit mindestens zwölf Ind. ihr Maximum. Aus lokaler Sicht bemerkenswert (weil vermutlich ein Erstnachweis) ist ein Vogel vom 8. Juni an den Thiershäuser Teichen.
Für den Wachtelkönig verläuft die Saison nicht gut. Aus dem Leinepolder, seiner Hochburg, liegen keine verwertbaren Informationen vor. Am 4. Mai knarrte einer im Seeanger und am 31. Mai einer in einem Getreidefeld in der Feldmark Eilensen (Sollingvorland).
Deutlich besser läuft es für das Tüpfelsumpfhuhn, von dem aus dem Polder für die Normalnutzer von ornitho.de aber nur bis zu vier Ind. gemeldet wurden. Am 30. März rannte ein Vogel ganz offen auf den Schlammflächen an der Geschiebesperre umher. Am 20. April rief ein Männchen am Seeburger See. Die Art ist hier mit ca. fünf Nachweisen eine große Rarität. Am 24. April suchte ein Artgenosse am Rand des Schilfgürtels am Seeanger nach Nahrung.
Ein Glanzlicht dieses an Höhepunkten fürwahr nicht armen Berichts stellt der von W. Vogeley fotografisch belegte Nachweis eines männlichen Kleinen Sumpfhuhns am 14. und 15. April in einem für die Öffentlichkeit gesperrten und durch Verfüllung gefährdeten Bereich der Kiesgrube Ballertasche dar: Es handelt sich wohl erst um die dritte Sichtbeobachtung im Landkreis Göttingen (für den Landkreis Northeim existiert aus dem Jahr 2007 ein Brutnachweis). Die erste, auch sie betraf ein Männchen, gelang nach Hampel (1965) den Herren v. Graefe, Haring und Jentsch am 7. April 1964 am Seeburger See. Das Datum ist typisch, alle artdiagnostischen Merkmale wurden erkannt, auch die Beschreibung des Gesangs passte. Am 29. September 1976 geriet ein Männchen aus drei Metern Entfernung ebenda in den Blick (G. Brunken in Brunken 1978).

Kleines Sumpfhuhn - VVogeley
Abb. 11: Kleines Sumpfhuhn in der Kiesgrube Ballertasche. Foto: W. Vogeley

Darüber hinaus liegen von 1976 bis 1989 fünf weitere Wahrnehmungen vor, über die bei den Vorarbeiten für die Kommentierte Artenliste (Dörrie 2010) nichts Genaueres in Erfahrung zu bringen war. Sie waren vermutlich überwiegend akustischer Natur (wobei Verwechslungen mit dem damals wenig bekannten Paarfindungsruf von Wasserrallen nicht auszuschließen waren) und wurden auch nicht bei den entsprechenden Kommissionen gemeldet. Später gab es keine Meldungen mehr, was vielleicht auch mit der Veröffentlichung der wegweisenden Arbeit über die kleinen Rallen von P. Becker im Jahr 1990 (Limicola 4: 93-144) zusammen hängen könnte…
Wie unterschiedlich Vogelbestände sich entwickeln können, zeigt das Blässhuhn: Während in der Kiesgrube Ballertasche sieben Bruten ein Rekordjahr anzeigten, sah es am Göttinger Kiessee anders aus: Bis dato gibt es nur zwei Paare mit Schlupferfolg, ein weiteres brütet noch. Grund für den Bestandseinbruch könnte Nahrungsmangel sein (vgl. Höckerschwan).

Ein über 45 Minuten umher fliegender Austernfischer verlieh am 2. März dem Seeburger See maritimes Flair, ein weiterer Vogel überquerte am 6. April die Feldmark an der Ahlsburg (Sollingvorland) nach Westen.

In der ersten Märzdekade rasteten insgesamt sieben Goldregenpfeifer, fünf im Leinepolder und zwei in der Feldmark Gö.-Geismar.
Bis zu 3000 heimziehende Kiebitze bevölkerten Anfang März den Leinepolder. Im scharfen Kontrast dazu dümpelt der regionale Brutbestand unter desaströsen Bedingungen auf niedrigstem Niveau. Im Leinepolder hatten mindestens drei Paare Schlupferfolg. Am 3. Mai wurden Weißstörche bei der erfolgreichen Jagd auf die Küken beobachtet. Am 19. Mai zeigten Eierschalen auf dem Deich, dass (vermutlich) auch Rabenkrähen den Nachwuchs dezimierten. Soll man die Storchenfreunde, die die (streng geschützten) Vögel mit einer Unmenge Nisthilfen angelockt haben, jetzt ersuchen, für ihre Lieblinge eine publikumswirksame Ablenkungsfütterung mit vergasten Eintagsküken einzurichten – zum Schutz der Wiesenbrüter?
An der Geschiebesperre schritten drei brutwillige Paare letztlich nicht zur Tat. Im Seeanger wurde eine Brut rasch wieder aufgegeben.
Ähnlich trostlos ist es um den Brutbestand des Flussregenpfeifers bestellt: Zwei Brutpaare (von drei anwesenden) hatten in der vom Freizeitrummel verschonten Kiesgrube Ballertasche Schlupferfolg, drei Jungvögel waren Anfang Juni flügge, während ein weiterer Ende des Monats noch darauf warten musste. Das war’s auch schon. An der Geschiebesperre waren zur Brutzeit beständig ein bis zwei Paare vertreten. Flügge Jungvögel vom 18. und 29. Juni sind dort aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erbrütet worden. Am Northeimer Freizeitsee waren geeignete Habitate schnell zerstört bzw. durch die Freizeitnutzung komplett entwertet. An der verrummelten Kiesgrube Reinshof ist es wohl wiederholt zu Bruten bzw. Brutversuchen gekommen, Jungvögel gerieten, kaum verwunderlich, nicht in den Blick. Ein Paar trippelte und balzte ab Ende April bis weit in den Juni auf den Schlammflächen an der Alten Rosdorfer Tongrube, kam aber offenbar auch hier nicht zur Sache. Flügge Jungvögel, die Anfang Juli gesehen wurden, dürften anderswo erbrütet worden sein.
Zwischen dem 9. März und dem 30. Mai traten an den Feuchtgebieten der Region insgesamt zwölf Sandregenpfeifer in Erscheinung, nirgendwo mehr als zwei zusammen. Diese Art wird neuerdings bei ornitho.de als regional selten eingestuft und entsprechend rot markiert. Tja, wenn der Algorithmus das fordert…

Sandregenpfeifer - VVogeley
Abb. 12: Sandregenpfeifer an der Geschiebesperre. Foto: V. Vogeley

Dies betrifft auch, mit etwas mehr Berechtigung, den Regenbrachvogel, von dem insgesamt neun Ind. gemeldet wurden. Den Löwenanteil stellten fünf Ind., die am 4. April stumm über den Göttinger Kiessee zogen.
Ein Großer Brachvogel hielt sich bis in den Juni über Wochen im Leinepolder auf, am 5. Mai auch mit einem Artgenossen. Ob ein Ind., das vom 13. bis 19. April mehrfach am Seeburger See und Seeanger notiert wurde, immer dasselbe war, muss offen bleiben. Am 1. Mai erklärte ein Ind. am Seeanger die Heimzugperiode im Landkreis Göttingen für beendet und eröffnete am 30. Juni am Seeburger See den Wegzug.

In der Gesamtzahl von 27 (!) Uferschnepfen, die vom 17. März bis zum 12. Mai gemeldet wurden, verbergen sich bis zu drei Dauergäste, die vom 20. April bis zum 4. Mai den Seeanger zierten und entsprechend oft auf die Tageslisten gerieten. Die wirkliche Zahl dürfte bei ca. 15 Ind. (darunter zwei am nächtlichen Flugruf bestimmte) gelegen haben, was immer noch sehr bemerkenswert ist.
Von der Waldschnepfe lagen aus dem Solling Hinweise auf drei Reviere vor. Eins bestand an einer Windwurffläche am Kirchberg. (Nicht nur) für die Waldschnepfe sind vermeintliche Katastrophen wie „Friederike“ ein wahrer Segen, denn sie schaffen Offenflächen und Schneisen, auf welche die Art bei Balz und Brut angewiesen ist. Die „naturnahe“ Waldwirtschaft, die zur Verdunkelung des Baumbestands beiträgt, hat in Süd-Niedersachsen sicher zum Rückgang der Art beigetragen. Auch das emsige Treiben des Borkenkäfers ist unter diesem Aspekt als durchaus positiv einzustufen. Zusammen mit Stürmen und Orkanen tragen die kleinen Krabbler entscheidend zur Habitatverbesserung für Lichtwaldarten bei. Im Kaufunger Wald waren erneut drei Reviere besetzt. Darüber hinaus wurden neun Heimzügler gemeldet, darunter am 8. März leider ein Totfund in der Göttinger Weststadt (Anflugopfer).
An der Geschiebesperre ließen sich im April mehrfach bis zu zwei Zwergschnepfen bestaunen, die, ohne jede Tarnung, heftig pumpend ihren Geschäften nachgingen. Darüber hinaus existieren zwei Beobachtungen von Einzelvögeln am Seeanger und eine von den ehemaligen Tongruben Siekgraben.
Das magere Heimzugmaximum der Bekassine wurde an der Geschiebesperre mit 26 Ind. am 30. März erreicht. Am Seeanger konnte am 27. und 28. April ein Vogel bei der Bodenbalz ausgemacht werden. Am 19. Mai lieferten im Leinepolder mindestens drei balzende Vögel (einmal Luftbalz, zweimal Bodenbalz) Hinweise auf das Fortbestehen der kleinen Brutpopulation.

Am 12. Mai überraschte ein singender Flussuferläufer an der Leine bei Bovenden den Beobachter. Wenig später war der Vogel, nicht überraschend, wieder weg. Das Maximum lieferten je zehn Ind. am 3. und 5. Mai am Northeimer Freizeitsee.
Die Maxima der Wasserläufer gestalteten sich divers. Acht Dunkle Wasserläufer bevölkerten am 20. April den Seeanger. 15 Rotschenkel am 19. April ebenda sind aus regionaler Sicht eine ganze Menge. Mit 17 Grünschenkeln am 28. April lag die Geschiebesperre gegenüber dem Seeanger (nur zehn Ind.) vorn, während der Seeanger mit 18 Waldwasserläufern am 6. April unangefochten in Führung ging. Beim Bruchwasserläufer nahm der Leinepolder am 17. Mai mit 120 Ind. die einsame Spitzenposition ein.

Bruchwasserläufer - VHesse
Abb. 13: Bruchwasserläufer auf dem Badesteg am Seeburger See. Foto: V. Hesse

Der Kampfläufer erreichte am 20. April im Seeanger mit 97 Ind. eine aus lokaler Sicht bemerkenswerte Höchstzahl.
Ein Sumpfläufer bekräftigte am 11. Mai seinen Status als neuerdings (beinahe) jährlicher Heimzuggast in diesem Gebiet.
Einzelne Zwergstrandläufer machten sich am 7. und 11. Mai sowie am 14. Mai an der Geschiebesperre bemerkbar.
Temminckstrandläufer ließen sich im Zeitraum vom 27. April bis 18. Mai blicken (28 Beobachtungen, Mehrfachmeldungen eingeschlossen). Maximal vier Ind. gab es am 11. und 17. Mai im Seeanger, immerhin drei Ind. am 17. Mai an der Kiesgrube Reinshof. An der Geschiebesperre Hollenstedt war er nur mit maximal zwei Ind. vertreten. Aus lokaler Sicht bemerkenswert ist ein Vogel am 8. Mai auf den Schlammflächen an der Alten Rosdorfer Tongrube (Kleingewässer mit vielen Störungen).
Alpenstrandläufer machten sich mit jeweils ein bis zwei Ind. an den diversen Feuchtgebieten eher rar, mit einer Ausnahme: Am 11. Mai rannten zehn Ind. im Seeanger umher.

50 Zwergmöwen (darunter zwei bis drei im 3. Kalenderjahr sowie drei vorjährige Vögel) am 20. April hatten am Abend den Seeburger See wieder verlassen. Zwei Tage später traten neun Ind. ebenda in Erscheinung. Ansonsten dominierten Einzelvögel, die am Freizeitsee, an den Northeimer Kiesteichen und an der Geschiebesperre gesehen wurden.
Brutnachweise der Lachmöwe: Fehlanzeige. Bleibt nur noch, sich an drei osteuropäischen Gästen zu erfreuen: Am 15 März geriet am Seeburger See ein Altvogel ins Visier (weißer Farbring TTRU), der am 12. Juni 2015 in Polen beringt worden war. Ein Artgenosse vom 27. April (gelber Farbring U 769) ebenda stammte aus der Ukraine, wo er am 9. Juni 2018 seine Markierung erhalten hatte. Er befand sich in Gesellschaft eines tschechischen Vogels, dessen Ringkombination nicht komplett entziffert werden konnte.

Lachmöwe - MSiebner
Abb. 14: Gast aus der Ukraine am Seeburger See. Foto: M. Siebner

Schwarzkopfmöwen erhöhten die Biodiversität am 29. März am Seeburger See, am 31. März im Leinepolder (drei ad. Ind.), am 4. und 13. April wiederum am Seeburger See (ein bzw. zwei ad. Ind.), am 28. April an den Northeimer Kiesteichen (ad. Ind.) sowie am 11. und 12. Mai am Freizeitsee (K2).
Die alte Silbermöwe vom Seeburger See, als Dauergast aus dem Vorbericht bekannt, hielt es bis zum 3. März dort aus.
Mittelmeermöwen waren etwas häufiger zu sehen als sonst: Am 9. März am Seeburger See (K3) und im Leinepolder (K2), am 6. Mai an der Geschiebesperre (immat.), am 22. Mai am Seeburger See (ein ad., ein K3), am 31. Mai an der Geschiebesperre (zwei ad., ein K3.) sowie am 3. Juni ebenda (K2). Den Schlusspunkt setzte ein dreister Jungvogel, der am 22. Juni im Leinepolder den Weißstörchen die Beute abjagte.

Mittelmeermöwe - MSiebner
Abb. 15: Mittelmeermöwe im 3. Kalenderjahr am Seeburger See. Foto: M. Siebner

Steppenmöwen sind so häufig geworden, dass ihr Auftreten hier nur summarisch mitgeteilt werden kann. Insgesamt liegen beachtliche 64 Beobachtungen vor. Das Maximum stammt mit sieben Vögeln (fünf ad., ein K4, ein K2) vom 18. Mai an der Geschiebesperre. Zwei Altvögel weilten im Mai für Wochen an der Geschiebesperre und am Freizeitsee. In Nordhessen und in Niedersachsen nördlich der Mittelgebirgsschwelle gibt es erste Bruten. Wer weiß…
Dagegen sah die Heringsmöwe – obwohl in diesem Frühjahr recht gut vertreten – vergleichsweise blass aus: Ein Altvogel zog am 5. April über den Freizeitsee, zwei (ein ad., ein K3) legten am Seeburger See eine kurze Rast ein, je ein K3-Vogel hielt sich am 28. April und am 2. Mai an der Geschiebesperre auf, ein Altvogel am 10. Mai am Freizeitsee.

26 Trauerseeschwalben bildeten am 24. April an den Northeimer Kiesteichen die maximale Tagessumme.
Zwei Brandseeschwalben retteten am 11. Mai am Freizeitsee die Ehre der seltenen Seeschwalben, die in diesem Frühjahr durch Abwesenheit glänzten.
Flussseeschwalben entzückten durch ihre Flugkünste am 30. April am Seeburger See, am 15. Mai am Freizeitsee sowie am 23. Mai, am 15. Juni zu dritt und am 18. Juni (als „immatur“ bestimmt) im erstgenannten Gebiet.
Drei Küstenseeschwalben vom 27. April am Seeburger See beschließen den Reigen.

Am Göttinger Kiessee machte sich im April (wieder) eine Hohltaube bemerkbar. Sie balzte permanent die ortsansässigen Ringeltauben an. Die Annahme einer Mischbrut wäre gleichermaßen spekulativ wie unwahrscheinlich, zumal die Nervensäge später nicht mehr in Erscheinung trat. Vielleicht klappt es ja im kommenden Frühjahr mit einem Artgenossen.

Hohltaube - MSiebner
Abb. 16: Aufdringliche Hohltaube am Göttinger Kiessee. Foto: M. Siebner

Zwischen dem 3. Mai und dem 12. Juni konnten acht Turteltauben ausgemacht werden. Der dörfliche Balzplatz in Sievershausen (Sollingvorland) war wieder besetzt, allerdings wohl nur für kurze Zeit, denn der Vogel geriet nur am 25. Mai in den Blick. Spannend ist die Frage, ob sich die neu entstandenen Windwurfflächen positiv auf das Ansiedlungsverhalten auswirken.
Das Vorkommen der Schleiereule am Leinepolder konnte am 17. März bestätigt werden. Am 29. Juni fauchte ein Vogel nahe einer Scheune am Ortsrand von Reinhausen. Erfreulich und traurig zugleich ist die Meldung von drei Jungeulen, die, teils noch im Dunenkleid, am 22. Juni auf der Straße vor der Kirche in Esplingerode lagen. Eine war bereits tot, die beiden anderen völlig entkräftet. Sie kamen in die neue Pflegestation in Hilkerode. Offen bleibt, wie sie dort hingekommen sind. Ein kollektiver Absturz aus einem Nistkasten in der Kirche ist wohl kaum anzunehmen: Wie auch immer: Das ist seit langem der erste Nachweis einer erfolgreichen Brut. In seiner Bedeutung sollte er nicht überschätzt werden, weil die Schleiereule zu den Vogelarten zählt, über deren Brutverbreitung nur wenig bis nichts bekannt ist. Die insgesamt eher milden und schneearmen Winter der letzten Jahre sollten sich eigentlich positiv auf die Population ausgewirkt haben. Sätze mit „eigentlich“ sind aber immer so eine Sache…
Deutlich besser kamen die Waldohreulen zurecht. Am südlichen Göttinger Stadtrand konnten zwei bis drei Paare Schlupferfolg vorweisen, und zwar auf dem Friedhof Geismar (vier Junge, davon leider zwei durch Prädatoren getötet), nahe der Kleingartenkolonie „Lange Bünde“ (vier Junge) und an der Drachenwiese (zwei, möglicherweise identisch mit den Vögeln in Treuenhagen). Auch das traditionelle Paar am Kiessee war mit mindestens zwei Jungen erfolgreich. Am 9. Juni zeigte ein bettelnder Jungvogel bei Herberhausen eine weitere Göttinger Brut an. Am Ortsrand von Rosdorf geriet eine fiepende Jungeule zu Gehör. Weitere Brutnachweise lagen im Juni aus Waake (drei Kleine), Diemarden (vier), von einem Feldgehölz bei Tiftlingerode (mind. zwei), vom Ortsrand Bodensee (mindestens ein Jungvogel) und vom Ortsrand Rüdershausen (zwei) vor.
In einer Feldholzinsel bei Hoppensen (Sollingvorland) wurde am 14. April ein besetztes Nest ausgemacht. An einer Windwurffläche im Reinhäuser Wald bereitete am 19. März ein Paar mit Duettgesang und ausgiebigem Schnabelknappen offenbar eine Brut vor. Auch am Leinepolder hielten sich Anfang März zwei verpaarte Vögel auf. Darüber hinaus wurden Rufer aus Gö.-Nikolausberg, vom Kerstlingeröder Feld und südlich davon sowie aus Eberhausen und Mollenfelde gemeldet.

Waldohreule - MSiebner
Abb. 17: Junge Waldohreule auf dem Friedhof Geismar. Foto: M. Siebner

Das bekannte Göttinger Brutpaar des Waldkauz’, das im vergangenen Jahr ohne Nachwuchs geblieben war, brachte heuer drei Jungvögel hoch. Leider wurde die Vegetation um den Aufenthaltsort der Vögel von Beobachtern und Fotografen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Empörung der Gartenpfleger war nur zu verständlich. Für das Meldeverhalten bei ornitho.de muss das Konsequenzen haben.

Bienenfresser traten als überfliegende Heimzieher in Erscheinung, und zwar am kalten 4. Mai über dem Seeanger (in unbekannter Zahl vom Birdrace-Team der „Schweißstörche“ gehört), am 12. Mai gleich 13 Ind. bei Rosdorf, am 18. Mai über der Feldmark Gö.-Geismar (mindestens einer) sowie am 29. Mai über Ebergötzen (Einzelvogel).und am 3. Juni wiederum über dem Seeanger (Einzelvogel).

Wiedehopfe legten auf ihrem Rückweg in die ostdeutschen Katastrophengebiete (wo sie im Bestand erfreulich zugenommen haben) eine Rast ein: Am 13. April in der Feldmark Gö.-Geismar, am 17. April nahe der B 27 bei Ebergötzen und am 21. April am Ortsrand von Gö.-Nikolausberg.

Auf dem Kerstlingeröder Feld bei Göttingen fanden sich, sehr erfreulich, zwei Paare des Wendehals’ ein, von denen eins erfolgreich gebrütet hat. Mehr dazu demnächst in einem Bericht über die erste Komplettkartierung dieses Gebiets durch B. Bartsch und M. Georg seit 2001 auf dieser Homepage. Im Gartetal westlich von Diemarden konnte, wie in manchen Vorjahren, im April mehrfach Duettgesang gehört werden. Längere Präsenz zeigten auch Vögel an den Northeimer Kiesteichen und am Freizeitsee, ohne dass sich ein konkreter Brutverdacht ableiten ließ. Singende Vögel am 16. April in der Göttinger Weststadt, am 20. April an den ehemaligen Tongruben Siekgraben, am 25. April bei Reiffenhausen, am 27. April an der Kiesgrube Angerstein, am 28. April an der Kiesgrube Reinshof (stumm), am 7. Mai in Waake und Hann. Münden sowie am 19. Mai im Leinepolder waren mit großer Wahrscheinlichkeit Heimzieher.
Auf einer von Buchen dominierten Kontrollfläche des Monitorings häufiger Brutvogelarten (MhB) östlich von Groß Schneen konnte zum ersten Mal eine Revierbesetzung des Mittelspechts notiert werden. Auch im Eichenwäldchen am Wendebachstau bei Reinhausen und in der Billingshäuser Schlucht bei Gö.-Nikolausberg scheint er sich angesiedelt zu haben. Allerdings liegt der Wüste Berg, ein traditioneller Brutplatz, nur ein paar Hundert Meter vom Wendebachstau entfernt. Auf dem Kerstlingeröder Feld, wo er vordem eine Seltenheit war, wurde er mehrfach gesichtet. In der Kiesgrube Ballertasche führte am 23. Juni ein Alt- einen Jungvogel. Die Brut fand vermutlich in einem angrenzenden Waldgebiet statt.

Mittelspecht - VHesse
Abb. 18: Mittelspecht im Göttinger Ostviertel (Januar 2019) Foto: V. Hesse

Vergleichweise viele Pirole gerieten in den Blick bzw. zu Gehör. Am 4. Mai wärmte ein Sänger am Wendebachstau bei Reinhausen (ehemaliger Brutplatz, seit ca. 30 Jahren verwaist) das Birdrace-Team der „Sozialbrachvögel“. Am 5. Mai rief einer kurz in einem Hausgarten in Ebergötzen. Am 14. und 28. Mai machte sich ein Artgenosse auf dem Kerstlingeröder Feld bemerkbar. Wenn es derselbe war, wäre die lange Verweildauer sehr bemerkenswert. Am 17. Mai flötete ein Männchen am Leinepolder und am 28. Mai am Pferdeberg bei Tiftlingerode.

Zum Brutbestand des Neuntöters auf dem Kerstlingeröder Feld kann man demnächst etwas auf dieser Homepage lesen. Im NSG „Hellental“ (Solling) wurden am 24. Mai mindestens sechs Männchen und fünf Weibchen gezählt, im Rahmkebachtal bei Breitenberg am 9. Juni acht Männchen und fünf Weibchen.
Das Winterrevier des Raubwürgers südöstlich von Duderstadt war am 25. März geräumt. Auf dem Kerstlingeröder Feld tauchte ein Vogel am 7. April auf, vermutlich auf dem Heimzug. Die starke Zunahme von Störungen durch Erholungssuchende macht dieses schöne Gebiet für den Raubwürger zunehmend unwirtlich. Märzvögel, die, aus dem Winterbericht bekannt, zweimal nahe der Wüstung Thudinghausen (Bramwaldrand) und im Kaufunger Wald gesehen wurden, waren später verschwunden. Dies betrifft auch ein Ind. vom 1. und 10. April an einer Windwurffläche im Solling. Sehr verdienstvolle Kontrollen von zwei Windwurfflächen im Nörtener Wald nordöstlich von Reyershausen (bemerkenswerte 95 Hektar groß!) sowie im Northeimer Wald östlich von Langenholtensen durch M. Georg erbrachten im März leider keine Sichtung. Interessant und aus diesem Rahmen fallend ist eine späte Beobachtung vom 13. Mai im Schedetal bei Bühren.

Am 8. April rastete, als große Rarität, eine Nebelkrähe in der Feldmark Gö.-Geismar. Ein Hybrid Raben- x Nebelkrähe konnte anhand der Gefiedermerkmale ausgeschlossen werden. Solche Vögel treten häufiger in der Region auf. Bisweilen werden auch fehlgefärbte Rabenkrähen mit so genannten „Hungerstreifen“ als Hybriden gemeldet, was die Sache nicht einfacher macht.

Nebelkrähe - MSiebner
Abb. 19: Nebelkrähe in der Feldmark Geismar Foto: M. Siebner

Das Göttinger Kolkraben-Paar brachte heuer drei Junge zum Ausfliegen.

Die Heidelerche ist die einzige Vogelart auf der deutschen Liste, deren Gattungsnamen man auch in volltrunkenem Zustand korrekt aussprechen kann. Hat das irgendetwas mit der Analyse von Heimzugdaten zu tun? Natürlich nicht, deshalb schnell zurück zur seriösen Avifaunistik. Insgesamt rasteten oder zogen in der Region in der ersten Märzdekade nur fünf Individuen, wohl so wenige wie noch nie. Die Gründe dafür dürften in den Witterungsbedingungen zur Hauptdurchzugszeit zu suchen sein, welche die Erfassung erschwerten.

An den Steilwänden der Rhume im Bereich der Northeimer Kiesteiche gruben am 25. April ca. 40 Uferschwalben ihre Bruthöhlen. Eine Kontrolle am 15. Juni ergab einen Bestand, der vermutlich nur im einstelligen Bereich lag. Am 18. Mai flogen ca. 50 Ind. am Freizeitsee die Brutwand von 2017 an. Später wurden 13 beflogene Röhren gezählt. An der Sandgrube Meensen existierten im Mai und Juni bis zu 15 beflogene Nester. 800 Ind. ballten sich am kalten 4. Mai am Seeburger See, aus regionaler Sicht eine sehr hohe Zahl. Im Leinepolder und an den Northeimer Kiesteichen wurden an diesem Tag je 400 Ind. gezählt. Ihnen dürfte es ähnlich ergangen sein wie den 7500 Rauchschwalben am Seeburger See, von denen Hunderte teils völlig apathisch auf Bäumen, im Schilf und auf dem Badesteg saßen und sich ungewohnt „zutraulich“ verhielten. Angaben zu geschwächten Vögeln liegen auch vom 12. Mai aus der Leineniederung zwischen Bovenden und Angerstein vor, als etliche der 500 Vögel schlapp auf den Äckern saßen. Am 5. Mai konnte bei Ebergötzen Umkehrzug von ca. 40 Ind. nach Nordwest beobachtet werden. Über Verluste kann man nur spekulieren, sie könnten aber beträchtlich gewesen sein. Leider (oder bezeichnenderweise?) finden sich unter den ornitho.de-Daten auch bundesweit nur wenige Anmerkungen zu solchen Kalamitäten.

Rauchschwalbe - MSiebner
Abb. 20: Geschwächte Rauchschwalbe am Göttinger Kiessee. Foto: M. Siebner

Am 3. April, also ungewöhnlich früh, wurde an der Kiesgrube Angerstein eine Rötelschwalbe entdeckt. Einen Tag später flog sie (oder ein zweiter Vogel?) am Göttinger Kiessee und Umgebung umher. Sie blieb dort wetterbedingt bis zum 6. April und wurde von vielen angereisten Vogeltouristen bestaunt und fotografiert. Mehr dazu in einem Spezialporträt von O. Henning auf dieser Homepage vom 3. Mai.

Die aus dem Vorbericht bekannten bis zu fünf Bartmeisen wurden im Seeanger letztmalig am 5. April notiert.

Eine Schwanzmeise der nordöstlichen Nominatform, die allein unterwegs war, konnte am 11. März in Gö.-Nikolausberg fotografisch dokumentiert werden.

Feldschwirle erreichten mit fünf Sängern im Leinepolder ihr Maximum. Der Nachweis eines Vogels am 5. Mai auf einer Windwurffläche im Solling könnte einen Heimzügler betroffen haben; gleichwohl verdanken wir „Friederike“ die Schaffung neuer Lebensräume auch für diese selten gewordene Art, die aus der Normallandschaft praktisch verschwunden ist.
Im Zeitraum 5. Mai bis 10. Juni betörten sechs Schlagschwirle die Beobachter, und zwar in der Kiesgrube Ballertasche (wohl nur Durchzügler), in der Rhumeaue bei Lindau und Bilshausen, in der Gillersheimer Bachaue, südöstlich von Landolfshausen und im Gartetal westlich von Diemarden (am 1. Juni nicht mehr aufzufinden).
Wie in den Vorjahren hielt der Rohrschwirl im Leinepolder zwei Reviere besetzt. Am Seeburger See war ein Sänger bis in den Juni zugange, sodass auch hier von einer Revierbesetzung auszugehen war. Recht bemerkenswert waren Heimzug-Beobachtungen abseits der beiden Hotspots: Am 27. April (typisches Datum) sang einer in der Rhumeaue bei Bilshausen, am 8. Mai in der Rhumeaue bei Katlenburg Lindau sowie am 20. April und am 23. Mai im Seeanger. In der Rhumeaue sind ausgedehnte Röhrichtbestände aufgewachsen, die vielleicht ein zukünftiges Brüten ermöglichen. Das Schilf im Seeanger ist nach dem Viehverbiss im letzten Sommer immer noch etwas ramponiert.

Vom Schilfrohrsänger liegen keine Hinweise auf brutverdächtiges Verhalten vor. Im Leinepolder gelangten singende Männchen am 28. April am „Rattenberg“ zu Gehör sowie am 7. und am 19. Mai in verschiedenen Ecken des weitläufigen Gebiets. Deshalb war von kurzzeitig rastenden Heimzüglern auszugehen.
Im Seeanger hielt sich ein Männchen recht lange vom 26. April bis zum 22. Mai auf, war aber danach, weil offenbar unverpaart, verschwunden. Am 4. und 6. Juni war einer am Seeburger See zu hören, vermutlich ein später Heimzügler. Darüber hinaus liegen ca. sieben Heimzugbeobachtungen vor, darunter drei am 5. Mai am Northeimer Freizeitsee und bis zu zwei an mehreren Tagen am Göttinger Kiessee.

Schilfrohrsänger - MSiebner
Abb. 21: Schilfrohrsänger am Göttinger Kiessee. Foto: M. Siebner

Sumpfrohrsänger erreichten am 31. Mai im Leinepolder mit elf Ind., darunter vermutlich noch Heimzügler, ihr Maximum. Ein kleiner Lichtblick sind fünf Sänger, die an der „renaturierten“ Leine in Göttingen zwischen der Otto-Frey-Brücke und der Godehardstraße ein Habitat nutzen können, das sich für sie optimal entwickelt. Das ist umso erfreulicher, weil sich auch diese Art zunehmend aus der agrarindustriell geprägten Normallandschaft verabschiedet.
Vom Drosselrohrsänger, dem Kraft- und Krächzprotz seiner Gattung, existieren bemerkenswerte 51 Beobachtungen. In dieser Zahl sind, neben den mittlerweile üblichen Heimzüglern am Freizeitsee, am Göttinger Kiessee und an der Kiesgrube Reinshof , bis zu drei (eventuell sogar vier) Sänger im Leinepolder Ende Mai (am 15. Juni noch einer aktiv) enthalten, desgleichen bis zu drei am Seeburger See (am 10. Juni immer noch zwei) und ebenfalls bis zu drei an der kleinen Kiesgrube Angerstein (am 18. Juni immer noch zwei, davon einer nur noch verhalten singend). An der Kiesgrube Ballertasche hielt sich vom 5. Mai bis 1. Juni wiederum ein Sänger lange auf. Bemerkenswert ist auch die lange Verweildauer am Seeanger („Pfuhl“ im Ostteil) vom 16. bis 26. Juni. Am letzten Datum waren sogar zwei Vögel anwesend. Aktivitäten wie Nestbau, Kopulationen u.ä., die einen sicheren Brutverdacht hätten befeuern können, wurden nicht registriert. Egal: Für den Drosselrohrsänger ist 2019 ein Rekordjahr.

Über das Verschwinden des Gelbspötters aus dem Göttinger Stadtgebiet wird auf dieser Homepage bald ein kleiner Bericht erscheinen.

Von der Ringdrossel lagen vom 4. April bis zum 8. Mai 24 Meldungen von 31 Ind. vor. Bemerkenswert sind allein sieben Mainachweise, die sich mit den ungünstigen Witterungsbedingungen erklären lassen. Zudem herrschte in Südwesteuropa und Süddeutschland ein gewaltiger Zugstau, der sich nur langsam auflöste und zum verspäteten Eintreffen von Zugvögeln führte.
Am 2. März ließen sich in Gö.-Weende noch 100 Rotdrosseln zählen. Die Wintergäste zogen schnell ab. Eine dreistellige Heimzugzahl konnte mit 150 Ind. nur am 31. März an der Geschiebesperre notiert werden.

Für den Trauerschnäpper ist 2019 mit 48 Beobachtungen (Doppelmeldungen inbegriffen) ein vergleichsweise gutes Jahr, wohlgemerkt aus regionaler Sicht. Neben der frühen Erstbeobachtung am 6. April am Göttinger Kiessee sind Beobachtungen singender Männchen mit langer Verweildauer von der Lengderburg bei Klein Lengden und nordöstlich von Duderstadt (bis zu zwei) hervorzuheben. Im Wildtiergehege im Göttinger Stadtwald sang am 4. April sowie am 8. und 12. Mai ein Männchen, desgleichen Anfang Juni im Plessforst nahe der Burgruine für mehrere Tage. Bruthinweise gab es aber nicht.

Das Maximum heimziehender Braunkehlchen stammt mit 27 Ind. vom 7. Mai aus dem Leinepolder. Hier signalisierte ein Paar am 15. Juni, dass die lokale Brutpopulation wohl noch fortbesteht.

Braunkehlchen - JBondick
Abb. 22: Braunkehlchen auf dem Durchzug bei Mollenfelde. Foto: J. Bondick

Vom Schwarzkehlchen gibt es wenig Neues zu berichten, die meisten der aus den Vorjahren bekannten Brutplätze waren wieder besetzt. Brutnachweise mit flüggen Jungvögeln waren eher rar. Sie stammten aus dem Leinepolder, aus der Rhumeaue bei Katlenburg-Lindau, vom Seeanger und aus der Hahleaue bei Mingerode. Interessant sind Beobachtungen nach dem Ende der Heimzugphase: An einer Pferdekoppel am 28. Mai nordöstlich von Diemarden (Männchen) sowie ein Paar am 21. Juni in der Leineaue nördlich von Friedland.

Der, nach Anerkennung durch die AKNB, zweite Sprosser der Region (Erstnachweis für den Landkreis Göttingen durch M. Göpfert) konnte am 1. Juni am Seeanger akustisch bestimmt und mit Tonaufnahmen belegt werden. Die Qualität seines Gesangs ließ zu wünschen übrig

Auch vom Blaukehlchen nichts Neues. Der Leinepolder wurde von bis zu acht revieranzeigenden Männchen bevölkert. Der einzige Brutnachweis mit flüggem Nachwuchs kommt vom Seeanger.

Der aus dem Herbst 2018 bekannte männliche Hybrid Haus- x Gartenrotschwanz machte sich ab dem 9. April wieder in seinem Domizil an der Göttinger Norduni bemerkbar. Danach blieb er ständig unter der Kontrolle der lokalen Vogelkundler (Beringung inklusive). Seine Verpaarung mit einem Hausrotschwanz-Weibchen verlief erfolgreich, vier Jungvögel wurden flügge. Eine Zweitbrut ist in Arbeit.

Hybridrotschwanz - MGöpfert
Abb. 23: Sieht man ihm den Vater an? Flügger Jungvogel aus der Hybrid-Mischbrut. Foto: M. Göpfert

Eine positive Ausnahme vom allgemeinen Niedergang der Rastzahlen des Steinschmätzers bildeten 23 Ind. am 24. April in der Feldmark Gö.-Geismar („Jägerparadies“). Später konnten am 13. Mai am Diemardener Berg 14 Ind. und am 17. Mai an einer anderen Stelle 12 Ind. gezählt werden. Solche Zahlen waren früher nicht selten, auch und gerade im Süden Göttingens, wo offenkundig immer noch gute Rasthabitate zu finden sind.

Vom 19. April bis zum 9. Mai gerieten insgesamt acht Brachpieper vor die Optik; wenn man drei rastende und zwei ziehende Ind. vom 19. April auf dem Kerstlingeröder Feld addiert, waren es sogar zehn. Drei Rastvögel konnten am 9. Mai auch an den ehemaligen Tongruben Siekgraben dokumentiert werden, die übrigen stammen vom 23. April aus der Feldmark Gö.-Geismar und vom 8. Mai am Northeimer Freizeitsee.
Über das Auftreten des Baumpiepers auf dem Kerstlingeröder Feld kann man demnächst auf dieser Homepage mehr erfahren. Abseits seiner verbliebenen Hochburg trat er zur Brutzeit nur in einstelliger Zahl auf. Mindestens acht singende Männchen auf dem Hühnerfeld im Kaufunger Wald am 21. Juni sind bereits bemerkenswert.
Der Brutbestand des Wiesenpiepers an den Deichen des Leinepolders konnte in diesem Jahr nur unzureichend erfasst werden. Oder zeichnet sich hier ein Rückgang ab? Wesentlich positiver verlief die sehr verdienstvolle Zählung von Brutpaaren/Revieren in der Feldmark zwischen Bovenden und Angerstein durch M. Georg und O. Henning. Sie erbrachte sechs Paare, von denen etliche Bruterfolg hatten. Eine Zunahme gegenüber den letzten Zählungen 2000 und 2001, die jeweils zwei Reviere ergaben (vgl. die Jahresberichte auf der AGO-Homepage) ist fraglich, weil die 16 Kilometer lange damalige Zählstrecke im Leinetal zwischen Göttingen und Elvese hauptsächlich westlich der Leine verlief. In der Feldmark Rittmarshausen konnte das kleine Brutvorkommen bestätigt werden. Ansonsten: Fehlanzeige.
Der Heimzug machte sich besonders über dem Kerstlingeröder Feld bemerkbar, wo am 7. April 301 Ind. und am 19. April 225 Ind. überhin zogen. Am 16. April markierten 150 am Diemardener Berg durchziehende Ind. ebenfalls ein (heutzutage) passables Ergebnis. Die Rastzahlen bewegten sich dagegen durchweg im niedrigen ein- bis zweistelligen Bereich.
Vom Rotkehlpieper existiert nur ein Heimzugnachweis, und zwar vom 17. Mai über dem Diemardener Berg.
Vom Bergpieper gibt es aus dem Zeitraum vom 2. März bis zum 23. April 48 Beobachtungen von 83 Ind., darunter etliche Vögel mit längerer Verweildauer im Seeanger und an der Kiesgrube Ballertasche. Aus diesen Gebieten stammen auch die maximalen Tagessummen von bis zu acht Individuen.

Bergpieper - VVogeley
Abb. 24: Bergpieper in der Kiesgrube Ballertasche. Foto: W. Vogeley

Am 23. April hielt sich eine weibliche Zitronenstelze an der Geschiebesperre in, laut Google Earth, genau 175 Metern Entfernung vom Beobachtungsturm („Fort Apache“) auf, konnte aber gleichwohl aussagekräftig mit Fotos dokumentiert werden.
Thunbergschafstelzen (maximal 16 Ind. am 17. Mai an den ehemaligen Tongruben Siekgraben) gerieten im Seeanger in Panik, als sie des Fahlen Pferds der Apokalypse ansichtig wurden. Es war aber nur ein friedlich grasendes Charolais-Rind. Wahre Endzeitstimmung kann dagegen bei sensiblen Gemütern aufkommen, wenn sie den Blick vom Seeanger nach Westen und (vor allem) Nordosten richten: Hier reiht sich mittlerweile ein monströses Windrad ans andere und aus dem Boden sprießt Mais für die Agroenergie. Und das ist erst der Anfang der profitablen „Rettung des Klimas“…
Dunkle Bachstelzen mit Merkmalen der westeuropäischen Unterart yarrellii (Trauerbachstelze) gerieten am 28. März und am 13. April am Seeburger See sowie, ungewöhnlich spät, am 2. Mai an der Geschiebesperre in den Blick. Weil Nachweise im tiefen Binnenland oft Hybriden der beiden Unterarten betreffen, ist die Bestimmung recht schwierig und kann nur anhand einer gründlichen Fotodokumentation erfolgen.

Vielleicht nicht ganz uninteressant ist, dass im Berichtszeitraum keine nordischen „Trompetergimpel“ mehr gemeldet wurden.
Mindestens acht Erlenzeisige, zum Teil mit Singflug, gerieten im Reinhäuser Wald am 11. April an zwei Stellen in den Blick. Spätere Beobachtungen existieren leider nicht.

Sehr bemerkenswert ist ein Minieinflug von Grauammern zum Sommerbeginn: Vom 23. bis 28. Juni sangen bis zu zwei Männchen auf dem Kerstlingeröder Feld. Ein Vogel zeigte mauserbedingte Gefiederschäden, war aber dadurch nicht beeinträchtigt. Es handelte sich nicht um Jungvögel. Ein stummer Artgenosse hielt sich am 26. Juni offenbar nur kurzzeitig am Seeanger auf. In den letzten Jahren haben Nachweise der Grauammer in unserer Region leicht zugenommen, vor allem auf dem Heimzug. Woher diese Vögel stammen, muss offen bleiben. Aus Westdeutschland sicher nicht, weil es dort kaum noch Grauammern gibt. Die Junidaten 2019 deuten darauf hin, dass die drei Gäste nach dem Abschluss der Erstbruten weiträumig umherstreiften. Als Brutvogel ist die Grauammer bei uns seit ca. 25 Jahren ausgestorben (Dörrie 2010, das in Krüger et al. (2014) aufgeführte Brutvorkommen im Leinepolder 2005 beruht auf einer unzutreffenden Bewertung länger präsenter, aber später wieder verschwundener Rastvögel). Der niedersächsische Rest-Brutbestand konzentriert sich laut Krüger et al. (2014) mit ca. 250 Paaren auf das Wendland und den Osten der Lüneburger Heide. Im Landkreis Helmstedt existiert um den stillgelegten Tagebau Schöningen nahe der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt eine kleine Population (im Niedersachsenatlas nicht enthalten). Aus dem benachbarten Thüringer Eichsfeldkreis gibt es laut ornitho.de in jüngerer Zeit nur wenige Brutzeitbeobachtungen (um die ein bis zwei pro Jahr). Allerdings siedeln anderswo in Thüringen und in Sachsen-Anhalt noch größere Populationen, die näher an Göttingen liegen als z.B. der kleine Helmstedter Brutbestand.

Grauammer - MSiebner
Abb. 25: Grauammer auf dem Kerstlingeröder Feld. Foto: M. Siebner

Fünf Ortolane machten sich bemerkbar, und zwar am 21. April am Northeimer Freizeitsee, am 29. und 30. April in der Feldmark Reinshof (am 30. April auch singend) sowie am 4. Mai bei Seeburg (zwei Ind.).

Damit schließt der Bericht, der im Wesentlichen auf 28.832 Einträgen in unserer Datenbank ornitho.de basiert. Der herzliche Dank des Verfassers geht an:

P.H. Barthel, B. Bartsch, J. Becker, K. Beelte, A. Bischoff, S. Böhner, J. Bondick, M. Borchardt, G. Brunken, J. Bryant, M. Deutsch, H. Dörrie, K. Dornieden, M. Drüner, M. Fichtler, M. Georg, R. Gerken, K. Gimpel, M. Göpfert, A. Görlich, E. Gottschalk, C. Grefen, C. Grüneberg, W. Haase, F. Hadacek, K. Hagenow, A. Hartmann, H. Hartung, E. Heiseke, F. Helms, O. Henning, D. Herbst, V. Hesse, S. Hillmer, U. Hinz, S. Hörandl, S. Hohnwald, M. Jenssen, A. Juch, K. Jünemann, U. Jürgens, R. Käthner, H.-A. Kerl, P. Kerwien, P. Keuschen, J. Kirchner, F. Kleemann, H. Kobialka, C. König, I. Lilienthal, V. Lipka, U. Maier, T. Meineke, H. Meyer, S. Minta, M. Mooij, V. Müller, F. Oertel, S. Paul, B. Preuschhof, J. Priesnitz, M. Püttmanns, S. Racky, D. Radde, B. Riedel, H. Rumpeltin, H. Schmidt, G. Schmitt, M. Schneider, M. Schulze, M. Schuldt, C. Siebner, M. Siebner, D. Singer, H. Stiebel, A. Stumpner, F. Vogeley, W. Vogeley, C. Weider, J. Weiß, M. Wimbauer, D. Wucherpfennig und viele andere (darunter auch die nur kurzzeitig präsenten Bewunderer der Rötelschwalbe).

Hans H. Dörrie

Literatur

Brunken, G. (1978): Avifaunistischer Jahresbericht 1976 Seeburger See und Umgebung. Faun. Mitt. Süd-Niedersachsen 1: 15-41.

Dörrie, H. (2010): Anmerkungen zur Vogelwelt des Leinetals in Süd-Niedersachsen und einiger angrenzender Gebiete 1980-1998. Kommentierte Artenliste. 3., korrigierte Fassung im pdf-Format

Gedeon, K. et al. (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten. Stiftung Vogelmonitoring und Dachverband Deutscher Avifaunisten. Hohenstein-Ernstthal und Münster.

Hampel, F. (1965): Artenliste vom Seeburger See 1955-64 (unter knapper Berücksichtigung des Raumes um Göttingen). Unveröff. Typoskript, hektogr. Göttingen.

Krüger, T., J. Ludwig, S. Pfützke & H. Zang (2014): Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005-2008. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachsen, H. 47. Hannover.

Windwurffläche - MGeorg
Abb. 26: Hoffnung für Lichtwald- und Offenlandbrüter? Windwurffläche bei Billingshausen. Foto: M. Georg