Dynamik der Mehlschwalbenkolonie Bursfelde

Im beschaulichen Örtchen Bursfelde an der Weser befindet sich an einer Scheune eine Mehlschwalbenkolonie, die weit und breit ihresgleichen sucht. Die Entwicklung dieser Ansiedlung über die Jahre mit bis zu 252 Nestern ist abhängig von der Verfügbarkeit von Nistmöglichkeiten und -material, der Menge Insekten, vom Wetter, aber auch von den Bedingungen während des Zuges und im Überwinterungsgebiet. Eine Bilanz der letzten Jahre. weiterlesen Dynamik der Mehlschwalbenkolonie Bursfelde

Stellungnahme zum Windkraft-Ausbau und Rotmilan

Rotmilan - MSiebner

Zur „Rettung des Weltklimas“ steht nicht nur Niedersachsen wohl ein gigantischer Ausbau von Windkraft bevor. Mit Hilfe von Daten aus dem EU-Life-Projekt EUROKITE wird in einer Sendung des ZDF ein verzerrendes und verfälschendes Bild vom Konflikt Windräder und Rotmilan gezeichnet. Fazit: Alles halb so wild? weiterlesen Stellungnahme zum Windkraft-Ausbau und Rotmilan

Eine neue Blühfläche für das Rebhuhn und andere Feldbewohner im Angebot

Crowdfunding zum Wohle von Rebhühnern: Auf einer Ackerfläche soll eine Blühfläche entstehen, um den Erhalt der lokalen Rebhuhnpopulation zu unterstützen. Die ausgewählte Ackerfläche kann ein bis zwei Rebhuhnpaaren als vollständiges Frühjahrs-/Sommerrevier dienen und bietet zudem Deckung im Winter. Zahlreiche weitere Arten können zudem von der Maßnahme profitieren. weiterlesen Eine neue Blühfläche für das Rebhuhn und andere Feldbewohner im Angebot

Seeanger: Naturschutzgebiet unter Druck?

Bis ins 18. Jahrhundert existierte in der Senke zwischen Seeburg und Ebergötzen ein ca. 15 Hektar großes Gewässer: der Westersee. Zusammen mit dem Seeburger See und dem Luttersee (heute Lutteranger, 1989 wiedervernässt) bildete er ein Ensemble aus drei Feuchtgebieten. In der Folgezeit verlandete er. Übrig blieb ein Niedermoor, das bis weit ins 20. Jahrhundert entwässert und, bis auf kleine Reste, in Weide- und Ackerland verwandelt wurde. Nach jahrelangen Vorarbeiten begann 2002/2003 die Renaturierung des Gebiets. Der Landkreis Göttingen hatte mit 105 Hektar einen Großteil der Flächen angekauft. Der Bachlauf der Aue, die seit jeher die Senke durchfließt, wurde streckenweise in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt, Entwässerungsgräben verschlossen. An der weiterlesen Seeanger: Naturschutzgebiet unter Druck?

Das Ascherberg-Wäldchen – von der Motorsäge wach geküsst

Urwaldähnliche Vegetation aus einem vielfältigen, durch einen enorm hohen Alt- und Totholzanteil gekennzeichneten Baumbestand, dichte Gebüsche und Efeudschungel, Heimat von bis zu 35 Brutvogelarten (darunter auch von in Göttingen seltenen wie der Waldohreule) mit knapp 100 Paaren auf ganzen dreieinhalb Hektar: Der Ascherberg, genauer seine östliche Hälfte nahe dem Kiessee, war ein wilder, verwunschener Ort, an dem sich die Natur in den letzten 50 Jahren ungestört entwickeln konnte. Ein paar Trampelpfade, die äußerst selten genutzt werden, durchziehen das aus einem Park entstandene Wäldchen. Von der herrschaftlichen Villa des früheren Besitzers stehen nur noch ein paar Fundamente und ein eisernes Tor. Kaum ein Spaziergänger in Göttingens meistbesuchtem Naherholungsgebiet verirrt weiterlesen Das Ascherberg-Wäldchen – von der Motorsäge wach geküsst

Das Landesturnfest 2016 – ein Erlebnis der besonderen Art am Göttinger Kiessee

Massenevents sind heutzutage durchaus populär und auch legitim, um viele Menschen zu unterhalten und dies mit einem Hobby wie dem Ausüben einer Sportart zu verbinden. Leider wird hierbei nicht immer Rücksicht auf die Natur und ihre Bewohner genommen. Dies war auch beim so genannten „Erlebnis Turnfest“ der Fall, das vom 23. bis 26. Juni mit ca. 20.000 Aktiven und (angeblich) 250.000 Besuchern in Göttingen stattgefunden hat. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag dabei am Kiessee und seiner Umgebung in einem Landschaftsschutzgebiet. Ursprünglich war die Veranstaltung für den Mai 2016 geplant. An der West- und Ostseite des Kiessees sollten zwei Bühnen errichtet werden, von denen man über einen Ponton übers weiterlesen Das Landesturnfest 2016 – ein Erlebnis der besonderen Art am Göttinger Kiessee

Naturschutz und Freizeitnutzung am Göttinger Kiessee: ein Schritt vorwärts, zwei zurück?

Nach mitunter zähen Verhandlungen konnte unter Vermittlung des früheren Oberbürgermeisters W. Meyer eine Vereinbarung zur zukünftigen Nutzung des Kiessees geschlossen werden (zum Vorverständnis siehe hier). Unterzeichner sind: Stadt Göttingen, Dezernat Bauen und Umwelt (Herr Dienberg), Göttinger Sport und Freizeit GmbH (Herr Frey), Wassersportverein TWG (Herr Hammel), Universitätssport (Herr Bauer), Naturschutzbeauftragte der Stadt (Frau Walbrun), Biologische Schutzgemeinschaft (Herr Joger) und Arbeitskreis Göttinger Ornithologen (Herren Dörrie und Otten). Die Vereinbarung vom 17. Juli 2015 lautet wie folgt: 1) “Der Trainingsbetrieb im Winter wird in der Zeit vom 01.11. bis 15.03. eines jeden Jahres auf dem nördlichen Teil des Sees auf einer Streckenlänge von ca. 500 m ermöglicht.” Damit entsteht in weiterlesen Naturschutz und Freizeitnutzung am Göttinger Kiessee: ein Schritt vorwärts, zwei zurück?

Klimawandel: Wenn der Dompfaff ins Schwitzen kommt

In Deutschland sind Papageitaucher, Doppelschnepfe, Eistaucher, Bartgeier und Goldregenpfeifer in besonderem Maße vom Klimawandel bedroht. Wie bitte? Wer’s nicht glaubt, lese bitte hier. Weil das Ergebnis einer Schreibtisch-Datenbankrecherche im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz von 2011 allzu bizarr ausfiel, gibt es jetzt einen neuen Anlauf, den Dauerbrenner „Vögel und globale Erwärmung“ in Betrieb zu halten. Das Umweltbundesamt (UBA) hat jüngst einen Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland samt Gegenmaßnahmen herausgebracht, der hier zum Download bereitsteht. Über die umfangreiche Publikation, die weithin auf den üblichen Prognosen und Szenarien beruht, ließe sich eine Menge sagen, auch Positives. Weil sich diese Homepage aber mit nichts als Vögeln befasst, müssen weiterlesen Klimawandel: Wenn der Dompfaff ins Schwitzen kommt

Geplanter Golfplatz in Geismar: Wie “grün” ist das Green und wem gehört es?

Die ehemalige Bauschuttdeponie Geismar am südlichen Göttinger Stadtrand hat sich im Laufe der Renaturierung zu einem kleinen Naturparadies entwickelt. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses besonders stark an den Wochenenden von Erholungssuchenden und Naturfreunden genutzt wird. Besonders beliebt ist die Bank an der höchsten Stelle, die einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt Göttingen bietet.Nachdem vor etlichen Jahren ein Golfplatz auf dem Kerstlingeröder Feld verhindert werden konnte, versucht die Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GöSF, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt) seit Jahren, ein ähnliches Vorhaben auf der ehemaligen Bauschuttdeponie durchzusetzen. Mitte Februar gerieten sehr konkrete Planungen für einen 9-Loch-Golfplatz ans Licht, die die GöSF an ein Rostocker Unternehmen weiterlesen Geplanter Golfplatz in Geismar: Wie “grün” ist das Green und wem gehört es?

Göttinger Kiessee: Vogelschutz und Wassersport im Clinch

Am 17. Oktober 2014 meldete das „Göttinger Tageblatt“: „Zwei Drachenboote für den Göttinger Kiessee“. Von der lokalen Sparkasse finanziert und mit jeweils 20 Paddlern, einem Trommler und einem Steuermann bestückt, sollen sie 2015 an den Start gehen. Ein Vogelkundler sah darin einen Verstoß gegen die Kiesseeverordnung von 1974 und drohte mit Klage. Die Kiesseeordnung kennen heute zwar nur wenige, gleichwohl ist sie – obwohl in der Vergangenheit permanent gegen sie verstoßen wurde – immer noch in Kraft. Jetzt wurden Stadtverwaltung und Wassersportvereine munter und in der Lokalpresse gab es Leserbriefe hin und her. Am 11. Februar 2015 fand im Neuen Rathaus eine Diskussionsrunde zur Neufassung der Kiesseeordnung statt, weiterlesen Göttinger Kiessee: Vogelschutz und Wassersport im Clinch

Der Kormoran – Vogel des Jahres 2010 – in Süd-Niedersachsen

Alle Achtung! Der kollektive Wutausbruch der Sportangler-Lobby im Internet und anderswo belegt, dass der NABU mit seiner Wahl richtig gelegen hat. Endlich mal kein konsensfähiger Sympathieträger, an dem sich umtriebige Vogelschützer mit Biotopverbesserungen, Nisthilfen u.ä. abarbeiten können, sondern ein umstrittener „Problemvogel“ im bleihaltigen Spannungsfeld von Naturschutz- und Naturnutzerinteressen. Die Göttinger Vogelkundler haben sich schon immer für den knorrigen Ruderfüßler stark gemacht, zuletzt in der Glosse „Neues von unerwünschten Fischfressern und pelzigen Neubürgern“ vom 27.11.2007 auf dieser Homepage. Der Wahl können sie wärmstens und zudem mit einer gewissen Genugtuung applaudieren. Einst und jetzt Die Naturgeschichte des Kormorans (Phalacrocorax carbo) in unserer Region ist schnell erzählt. Bis zum Beginn der weiterlesen Der Kormoran – Vogel des Jahres 2010 – in Süd-Niedersachsen

Rotmilan: Flaggschiff mit Schlagseite

Ein Interview Der Rotmilan ist eine Charaktervogelart der offenen Kulturlandschaft und eine Art mit ganz besonderer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Der AGO-Mitarbeiter Gerd Brunken hat in den zurückliegenden Jahren die Brutbestände dieses eleganten Greifvogels im südlichen Niedersachsen, einem Verbreitungsschwerpunkt der Art, unter die Lupe genommen. Wir sprachen mit ihm über die Ergebnisse seiner Untersuchung. AGO: Herr Brunken, Sie haben sich in den letzten Jahren genauer mit dem Rotmilan in Süd-Niedersachsen beschäftigt. Warum gerade mit dieser Art? G. Brunken: Der Rotmilan ist eine Brutvogelart mit einem kleinen Verbreitungsareal. In Deutschland brütet über die Hälfte der Weltpopulation von insgesamt nur 20.000 bis 25.000 Brutpaaren. Unsere Region gehört zu weiterlesen Rotmilan: Flaggschiff mit Schlagseite