Artenliste der im Göttinger und Northeimer Raum nachgewiesenen Vogelarten

Die Liste enthält 330 Vogelarten/Taxa, deren Auftreten in der Region seit 1800 dokumentiert ist. Um die Tabelle nicht zu überfrachten, wurde im Allgemeinen auf quantitative Angaben verzichtet. Dies gilt auch für Ortsbezeichnungen. Bei tiefer gehendem Interesse an der regionalen Avifauna wird, neben den avifaunistischen Jahresberichten 2000-2010 und den Sammelberichten auf dieser Homepage, die Lektüre der Kommentierten Artenliste (DÖRRIE 2000) empfohlen. Im Unterschied zur letztgenannten Veröffentlichung bezieht die Tabelle auch den Südkreis des Landkreises Göttingen (Altkreis Hann. Münden) ein.

Statusangaben Brutvogelarten: B = Brutvogel. Als Bruthinweis wird auch die Besetzung eines Gesangsreviers über einen längeren Zeitraum gewertet (vor allem bei Sperlingsvögeln). uB = unregelmäßiger Brutvogel in größeren Zeitabständen (bei ein- bis dreimaligem Brüten mit Jahresangabe). eB = ehemaliger Brutvogel.

Statusangaben Gastvogelarten (Heimzug, Übersommerung, Wegzug, Winter):
G = Gastvogel. sG = seltener Gastvogel (bis zu 10 Nachweise).
A = Ausnahmeerscheinung (bis zu drei Nachweise, einschließlich Jahresangabe).

Die Statusangaben beziehen sich im Wesentlichen auf die Zeit nach 1960. Langjährige Trends für einige Brut- und Gastvogelarten werden durch Anfügungen (+ für Zunahme, – für Abnahme) gekennzeichnet. Die Zunahme von Nachweisen einiger Durchzügler ist nicht selten das Resultat besserer Erfassung und sollte deshalb nicht pauschal als Ergebis eines positiven Brutbestandstrends (z.B. Brachpieper) interpretiert werden.
Die Liste enthält auch Nachweise von Kuhreiher (frei fliegende Population in Hannover) sowie von Gerfalke und Würgfalke (beide häufig als so genannte Beizvögel gehalten). Ob es sich bei diesen Individuen um Wildvögel gehandelt hat, muss letztlich offen bleiben. Bei den regionalen Kuhreihern und dem Würgfalken – der historische Nachweis des Gerfalken entzieht sich genauerer Beurteilung – lagen keine direkten Hinweise auf ein Entfleuchen aus Gefangenschaft vor.

Beobachtungen von in der BRD (noch) nicht etablierten Neozoen (z.B. Schwarzschwan, Streifengans, Schwarzkopf-Ruderente, Brautente) bzw. Gefangenschaftsflüchtlingen (Kategorien D und E der bundesdeutschen Artenliste) sind in der Zusammenstellung nicht enthalten, ebenso Nachweise von Arten, die sich fern der Region dauerhaft angesiedelt haben, aber hier als Gefangenschaftsflüchtling einzustufen sind (z.B. Halsbandsittich – aber nicht die Mandarinente, die in Niedersachsen frei brütet).
Auch der Jagdfasan fehlt, weil er im niedersächsischen Bergland keine sich selbst erhaltende Population aufweist. Zudem werden Aussetzungen kaum noch vorgenommen.

Ein Bartgeier („Scadella“) aus dem Schweizer Auswilderungsprojekt, der 2012 auf einem Hausdach im Landkreis Northeim saß, fällt wie andere Projektvögel in Kat. E. Über die Herkunft von zwei (unberingten) Rothalsgänsen, die im März/April 2015 im Landkreis Northeim rasteten, kann, weil die Begleitumstände eher untypisch waren (z.B. keine nordischen Gänse als Kumpane) nur spekuliert werden. Daher fehlen sie in dieser Aufstellung. Dies trifft auch auf eine Zwerggans zu, die sich im Dezember 2014 zusammen mit acht Rostgänsen im Landkreis Northeim aufhielt.

Ein paar aktuelle Beobachtungen ausgenommen, die der Beurteilung harren, sind alle Seltenheiten seit ca. 1980 von den zuständigen Kommissionen anerkannt. Zweifelhafte oder in früheren Jahresberichten und anderen Publikationen unzureichend dokumentierte Beobachtungen wurden nicht berücksichtigt.

H. H. Dörrie und C. Grüneberg