Das Birdrace 2007 aus Göttinger Sicht

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Abb. 1: Vor der Silhouette Göttingens: kurze Rast am Diemardener Berg mit Wiesenpieper, Bluthänfling und Elster als neuen Tagesarten

Das coole Team der „Göttinger Sozialbrachvögel“ (Hans-Heinrich Dörrie, Christoph Grüneberg, Mathias Siebner und Nikola Vagt) trat auch beim diesjährigen Birdrace am ersten Samstag im Mai wieder an. Die Rahmenbedingungen des Wettkampfs wiesen im Vergleich zu den Vorjahren einige Veränderungen auf.

Unsere regionalen Mittbewerber (Fabian Bindrich, Jan Goedelt und Volker Hesse), die 2005 als „Schnelle Brüter“ und 2006 als „Feuchtkehlchen“ an den Start gegangen waren, nahmen leider nicht mehr teil. Sie hatten uns in beiden Jahren empfindliche Niederlagen zugefügt. Bevor sie jedoch in Gefahr gerieten, sich wie so manche ambitionierte Truppe in der Geschichte zu Tode zu siegen, konnten zwei ihrer Kombattanten berufsbedingt nach Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wechseln.

Neu im Jahr 2007 war auch die Konzentration auf die Stadt Göttingen und den Landkreis östlich der Leine sowie der späte Beginn des Rennens um 6.30 Uhr, was ein vergleichsweise entspanntes Vogelzählen garantierte. Zudem wurden wir in den ersten Stunden von einem Fernsehteam des NDR begleitet, der am Abend brandaktuell in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ einen launigen Bericht in die Wohnzimmer ausstrahlte.

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Abb. 2: Allerseits gute Laune: Die „Sozialbrachvögel“ und das NDR-Team.

Mit 111 Arten erzielten wir ein für das tiefe Binnenland immer noch passables Ergebnis. Das „schöne Wetter“ seit Anfang April erwies sich vor allem beim Auffinden einiger früh brütender Standvögel als negativer Faktor. Meisen, Baumläufer, aber auch etliche Finkenarten zeigten, je länger das Rennen dauerte, nur geringe Neigung, durch Lautäußerungen auf sich aufmerksam zu machen. Das Fehlen von Haubenmeise und Kernbeißer in der Tagesliste (komplett nachzulesen auf der Homepage des DDA) ist deshalb kaum verwunderlich.

Der Himmel war allenfalls leicht bedeckt und hielt keine Überraschungen in Gestalt ziehender Vögel, ob groß oder klein, bereit. Das Limikolen-Spektrum fiel ebenfalls recht mager aus, weder Grün- noch Rotschenkel gaben sich am Seeanger die Ehre. Auffallend spärlich traten auch die Entenarten in Erscheinung, Schnatter- und Knäkente gerieten ungewöhnlicherweise nicht ins Blickfeld. Mit Schilf-, Teich- und Drosselrohrsänger, Rohr- und Feldschwirl nebst einem singenden Blaukehlchen waren dagegen die gefiederten Röhrichtbewohner nahezu optimal vertreten.

Abb. 3: Auch ohne den Wendehals recht zufrieden: unser Team auf dem Kerstlingeröder Feld. (Alle Fotos: Mathias Siebner)

Was vom Rennen in nachhaltiger Erinnerung bleibt, ist auf jeden Fall die äußerst verlässliche Präsenz des zählbaren Mandarinerpels „Cheech“ (Überlebender des Duos „Cheech & Chong“) am Kiessee, der allmählich zum langlebigen Maskottchen der Göttinger Avifaunisten heranreift, und der mürrische Gesichtsausdruck einer jungen Waldohreule im Turmfalken-Nistkasten auf dem Kerstlingeröder Feld. 2008 kann kommen!

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