Grau in grau – der Vogelwinter 2012/2013 in Süd-Niedersachsen

„Gott! Welch Dunkel hier“ singt der edle Florestan in Beethovens Oper „Fidelio“. Und seit jeher witzeln respektlose Spötter, dass ihm diese Widrigkeit in zwei Jahren unterirdischer Kerkerhaft auch schon früher hätte auffallen können. Die triste Realität des vergangenen Winters hingegen entzieht sich jeder abgeschmackten Sottise: Mit gerade mal 80 Sonnenstunden von Dezember bis Februar war er der dunkelste seit 86 Jahren.Einem frühen Kälteeinbruch mit Schneefall Anfang Dezember folgte, ein frühlingshaftes Intermezzo zum Ende des Monats inbegriffen, bis in den Ausklang des Februars mäßig kaltes Winterwetter, das einige Stillgewässer zumindest phasenweise zufrieren ließ. Verglichen mit den letzten Jahren gestalteten sich die Überlebenschancen für Eisvogel und Co. aber deutlich besser. weiterlesen Grau in grau – der Vogelwinter 2012/2013 in Süd-Niedersachsen

Der Vogelwinter Dezember 2011 bis Februar 2012 in Süd-Niedersachsen – ein Kontrastprogramm in zwei Akten

Das Jahr 2011 ging mit einem ungewöhnlich milden Dezember zu Ende. Diesem folgte ein weithin ebenso milder Januar 2012. Zum Ende des Monats setzte jedoch eine ca. dreiwöchige Periode klirrenden Dauerfrosts ein, die in Windeseile alle Stillgewässer zum Zufrieren brachte, die großen und tiefen Kiesgruben eingeschlossen. Die Februartemperaturen lagen 3 bis 5°C unter dem langjährigen Mittel. Damit war dieser Monat der kälteste seiner Art seit 26 Jahren. Von der Vereisung waren auch große Wasserflächen im Leinepolder Salzderhelden betroffen, die nach einem Anstau Anfang Januar entstanden waren und auch wegen ihres reichen Angebots an ertrunkenen Kleinsäugern eine Attraktion für viele Vögel darstellten. Nennenswerter Zuzug überwinternder Höckerschwäne erfolgte erst nach weiterlesen Der Vogelwinter Dezember 2011 bis Februar 2012 in Süd-Niedersachsen – ein Kontrastprogramm in zwei Akten

Temperaturen auf der Achterbahn – der Vogelwinter 2010/2011 in Süd-Niedersachsen

March 14th, 2011 Der dritte Kältewinter in Folge setzte bereits Ende November mit einem massiven Kälteeinbruch und heftigen Schneefällen ein. Mit 30 Frosttagen und bis zu 40 cm Schneehöhe auch in den Tieflagen war der Dezember 2010 der kälteste und schneereichste seit 40 Jahren. Der Januar hingegen zeichnete sich im wesentlichen durch milde Temperaturen aus und war vermutlich wieder mal „zu warm“. Das Tauwetter zum Monatsanfang brachte Hochwasser und einen Volleinstau des Leinepolders Salzderhelden. Im Februar lösten sich kalte und milde Perioden ab. Mäßiger Nachtfrost sorgte dafür, dass Anfang März viele Stillgewässer noch ganz oder teilweise zugefroren waren. Mit bis zu 90 Ind. lag der Winterbestand des Höckerschwans weiterlesen Temperaturen auf der Achterbahn – der Vogelwinter 2010/2011 in Süd-Niedersachsen

Der Winter 2009/2010 oder: Wenn Niedersachsens südlicher Zipfel zum Eiszapfen gefriert

Der Januar 2010 war der wärmste oder zweitwärmste seit Beginn meteorologischer Aufzeichnungen (WetterOnline-Forum vom 5.2.). Wie bitte? Durchgeknallt, oder was? Von wegen: Global betrachtet trifft diese für unsere Breiten grotesk anmutende Aussage durchaus zu. Das pazifische Wetterphänomen “El Niño” drückte sich in einer starken Erwärmung des Meerwassers aus, während sich gleichzeitig als Antipode ein zähes Kältetief über dem Nordatlantik festsetzte. Auf der südlichen Halbkugel war es mithin viel zu warm, auf der nördlichen dagegen saukalt. Wenn man die extremen Temperaturunterschiede zum Jahresbeginn 2010 wie in einem Cocktailschwenker schüttelt (oder verrührt, das ist in diesem Fall egal!), kommt als Ergebnis ein Global-Durchschnittswert heraus, der über dem langjährigen Mittel liegt. weiterlesen Der Winter 2009/2010 oder: Wenn Niedersachsens südlicher Zipfel zum Eiszapfen gefriert

Vom Leben und Sterben in Eis und Schnee – der Winter 2009 in Süd-Niedersachsen

Der Winter 2009 war einer der härtesten der jüngeren Regionalgeschichte und machte den südlichen Landeszipfel zum Kältepol Niedersachsens. Zwar fiel er nicht besonders schneereich aus, doch sorgte eine ab dem 31.12.2008 über 15 Tage anhaltende Periode strengen Dauerfrosts mit Nachttemperaturen von bis zu – 24°C dafür, dass sogar die Leine stellenweise zugefroren war. Die Geschiebesperre Hollenstedt war bis auf das schmale Flussbett mit einem dicken Eispanzer bedeckt, ebenso alle Stillgewässer. Am Göttinger Kiessee blieben wegen des Leine-Zulaufs selbst auf dem Höhepunkt der Kältewelle noch ca. 250 m² eisfrei und ermöglichten damit einigen Wasservögeln das Überleben.Mit Sicherheit war dieser Kältewinter, trotz langsam steigender Jahresdurchschnittstemperaturen, aber nicht der letzte und weiterlesen Vom Leben und Sterben in Eis und Schnee – der Winter 2009 in Süd-Niedersachsen

Trockene Daten aus der Nasszelle – der Vogelwinter in Süd-Niedersachsen, November 2007 bis Februar 2008

Während der November normal ausfiel und der Dezember sich eher kalt zeigte, waren Januar und Februar, wieder einmal, überdurchschnittlich warm. Niederschläge fielen, zumeist als Regen, in allen vier Monaten in teils enormen Mengen vom Himmel. Im Leinepolder Salzderhelden konnte man deshalb fast schon von einem Daueranstau sprechen. Ein diesjähriger Prachttaucher war vom 8. bis 16.12. Starvogel des Göttinger Kiessees (Foto: Mathias Siebner). Am 17.2. flog aus einem Entwässerungsgraben am Seeanger eine Rohrdommel vor einem Kartierer auf, der eigentlich auf der Suche nach Rebhühnern war. Ende Januar stieg die Zahl überwinternder Silberreiher auf über 60 Individuen. Ein Vogel verbrachte die Wintermonate am Göttinger Kiessee und entwickelte recht schnell, nach weiterlesen Trockene Daten aus der Nasszelle – der Vogelwinter in Süd-Niedersachsen, November 2007 bis Februar 2008

Winter adé – Ornithologischer Winterabschlussbericht 2006/07

Die sich fortsetzende milde Witterung im Winter 2006/2007 – von einigen wenigen Frosttagen einmal abgesehen – ließ die Überwinterungen der im letzten Bericht bereits genannten Langstreckenzieher erfolgreich verlaufen. Die beiden Weißstörche und der Flussuferläufer konnten durchgehend bis Ende März an der Geschiebesperre Hollenstedt und im Leinepolder Salzderhelden beobachtet werden. Einer der Weißstörche entstammte allerdings dem Schweizer Wiederansiedlungsprojekt mit Vögeln, denen der Zugtrieb systematisch abgewöhnt wurde. Er hatte 2006 im nahegelegenen Gronau/Leine einen Brutversuch unternommen. Von der Mönchsgrasmücke liegen weitere drei und von der Singdrossel eine weitere Winterbeobachtung vor. Sommergoldhähnchen scheinen in bisher nie beobachteter Zahl ausgeharrt zu haben, denn bereits am 22. Februar sangen allein entlang der Hesse-Straße weiterlesen Winter adé – Ornithologischer Winterabschlussbericht 2006/07

Besondere Beobachtungen aus Herbst und Winter 2006

Das Jahr 2006 klang in ornithologischer Hinsicht recht ruhig aus. Die außergewöhnlich milde Witterung in den letzten Monaten des Jahres ließ kaum Zugdynamik entstehen, so dass einige regelmäßige Wintergäste entweder ganz ausblieben oder nur in geringeren Zahlen die Region erreichten. Gleichzeitig veranlassten die hohen Temperaturen einige Zugvögel zum Ausharren. Aber der Reihe nach: Mitte September beehrte der zweite Seidenreiher des Jahres die Northeimer Kiesteiche und ein junger Mornellregenpfeifer rannte über die plateauartigen Äcker bei Wolbrechtshausen. Der im letzten Bericht beklagte schwache Durchzug des Fischadlers normalisierte sich in der zweiten Septemberhälfte. Auffällig war, dass die Vögel bei der Jagd im Seeanger erfolgreicher waren als am benachbarten Seeburger See. Der weiterlesen Besondere Beobachtungen aus Herbst und Winter 2006