Stellungnahme zum Windkraft-Ausbau und Rotmilan

Rotmilan - MSiebner

Zur „Rettung des Weltklimas“ steht nicht nur Niedersachsen wohl ein gigantischer Ausbau von Windkraft bevor. Mit Hilfe von Daten aus dem EU-Life-Projekt EUROKITE wird in einer Sendung des ZDF ein verzerrendes und verfälschendes Bild vom Konflikt Windräder und Rotmilan gezeichnet. Fazit: Alles halb so wild? weiterlesen Stellungnahme zum Windkraft-Ausbau und Rotmilan

Seeanger: Naturschutzgebiet unter Druck?

Bis ins 18. Jahrhundert existierte in der Senke zwischen Seeburg und Ebergötzen ein ca. 15 Hektar großes Gewässer: der Westersee. Zusammen mit dem Seeburger See und dem Luttersee (heute Lutteranger, 1989 wiedervernässt) bildete er ein Ensemble aus drei Feuchtgebieten. In der Folgezeit verlandete er. Übrig blieb ein Niedermoor, das bis weit ins 20. Jahrhundert entwässert und, bis auf kleine Reste, in Weide- und Ackerland verwandelt wurde. Nach jahrelangen Vorarbeiten begann 2002/2003 die Renaturierung des Gebiets. Der Landkreis Göttingen hatte mit 105 Hektar einen Großteil der Flächen angekauft. Der Bachlauf der Aue, die seit jeher die Senke durchfließt, wurde streckenweise in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt, Entwässerungsgräben verschlossen. An der weiterlesen Seeanger: Naturschutzgebiet unter Druck?

Das Landesturnfest 2016 – ein Erlebnis der besonderen Art am Göttinger Kiessee

Massenevents sind heutzutage durchaus populär und auch legitim, um viele Menschen zu unterhalten und dies mit einem Hobby wie dem Ausüben einer Sportart zu verbinden. Leider wird hierbei nicht immer Rücksicht auf die Natur und ihre Bewohner genommen. Dies war auch beim so genannten „Erlebnis Turnfest“ der Fall, das vom 23. bis 26. Juni mit ca. 20.000 Aktiven und (angeblich) 250.000 Besuchern in Göttingen stattgefunden hat. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag dabei am Kiessee und seiner Umgebung in einem Landschaftsschutzgebiet. Ursprünglich war die Veranstaltung für den Mai 2016 geplant. An der West- und Ostseite des Kiessees sollten zwei Bühnen errichtet werden, von denen man über einen Ponton übers weiterlesen Das Landesturnfest 2016 – ein Erlebnis der besonderen Art am Göttinger Kiessee

Klimawandel: Wenn der Dompfaff ins Schwitzen kommt

In Deutschland sind Papageitaucher, Doppelschnepfe, Eistaucher, Bartgeier und Goldregenpfeifer in besonderem Maße vom Klimawandel bedroht. Wie bitte? Wer’s nicht glaubt, lese bitte hier. Weil das Ergebnis einer Schreibtisch-Datenbankrecherche im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz von 2011 allzu bizarr ausfiel, gibt es jetzt einen neuen Anlauf, den Dauerbrenner „Vögel und globale Erwärmung“ in Betrieb zu halten. Das Umweltbundesamt (UBA) hat jüngst einen Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland samt Gegenmaßnahmen herausgebracht, der hier zum Download bereitsteht. Über die umfangreiche Publikation, die weithin auf den üblichen Prognosen und Szenarien beruht, ließe sich eine Menge sagen, auch Positives. Weil sich diese Homepage aber mit nichts als Vögeln befasst, müssen weiterlesen Klimawandel: Wenn der Dompfaff ins Schwitzen kommt

Birdrace 2014: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt“

Bisher war das Birdrace (Näheres unter www.dda-web.de) eine feine Sache. Man mühte sich am ersten Samstag im Mai in seinem Landkreis redlich ab, so viele Vogelarten wie möglich auf die Liste zu bekommen. Durch das Einwerben von Sponsoren konnten fachbezogene Projekte wie die Datenbank www.ornitho.de oder der Atlas deutscher Brutvogelarten finanziell unterstützt werden. Je nach Gusto, körperlicher Fitness oder geologischer Beschaffenheit der Region bewegten sich die Teams mit dem Fahrrad oder Auto bzw. mit einer Kombination beider Verkehrsmittel durch die Landschaft. Verbindliche Vorgaben hinsichtlich der Fortbewegungsart gab es nicht. Reine Fahrradteams wurden lobend hervorgehoben, ihre Ergebnisse aber nicht mit Bonuspunkten bedacht. Dies war dem locker-sportiven und weithin sinnfreien weiterlesen Birdrace 2014: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt“

Neue Vogelarten für Süd-Niedersachsen

Mit dem Ende der Deutschen Seltenheitenkommission (DSK) und der Übergabe ihrer Arbeit an die Deutsche Avifaunistische Kommission (DAK) unter dem Schirm des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) ist eine Ära zu Ende gegangen. Im letzten Jahr erschien nun der letzte Seltenheitenbericht der DSK (DSK 2010), der die anerkannten Nachweise seltener Vogelarten des Jahres 2009 und Nachträge der Jahre 2001 bis 2008 enthält. Dies soll zum Anlass genommen werden, eine Ergänzung der regionalen Artenliste vorzunehmen, die auch anerkannte Nachweise der Jahre 2001 bis 2005 (DSK 2008) und 2006 bis 2008 (DSK 2009) enthält. Nachzutragen sind: Gänsegeier (Gyps fulvus): 30.06.2006 1 Ind., 12.07.2006 2 Ind., über Hollenstedt kreisend (Frau Rannenberg, Dieter weiterlesen Neue Vogelarten für Süd-Niedersachsen

(Hoffentlich nicht nur) in eigener Sache: Gegen das dreiste Absaugen von Beobachtungsdaten durch naturgucker.de!

Die Northeimer Firma naturgucker.de, die sich selbst als „bundesweiter Marktführer bei naturkundlichen Beobachtungen“ bewirbt, hat ihre Geschäftsidee mit einer neuen Serviceleistung aufpoliert. Unter der Rubrik “Seltenheiten” und der Herkunftsbezeichnung „Zitat Internet“ findet man neuerdings mehr oder minder interessante Beobachtungen aus landesweiten bzw. regionalen Newsgroups und Mailinglisten sowie aus dem bundesweit agierenden, kostenpflichtigen Club 300. Hinzu kommen Meldungen, von denen nur die Betreiber der Firma meinen, sie seien besonders bemerkenswert, wie z.B. zwei Zwergmöwen vom 15.5. am Seeburger See, die bar jeder Fachkenntnis als „saisonale Besonderheit“ präsentiert werden.Vor dem trostlosen Hintergrund, dass bis vor kurzem das gefiederte Raritätenspektrum dieser Datenbank, neben einer Vielzahl fragwürdiger bis grotesker Wahrnehmungen (z.B. balzende weiterlesen (Hoffentlich nicht nur) in eigener Sache: Gegen das dreiste Absaugen von Beobachtungsdaten durch naturgucker.de!

Katastrophen? – Wir warten nur darauf!

Brennende Wälder, von Orkanen leergefegte Höhenzüge, Truppenübungsplätze mit feuerspeienden Panzerverbänden, die Schneisen der Verwüstung hinterlassen, die Mondlandschaften des Braunkohle-Tagebaus: Was der empfindsame Normalbürger zumeist als „Schändung“ und „Zerstörung“ einer vermeintlich „intakten Natur“ wahrnimmt und der Forstwirt oder Waldbesitzer als ökonomisches Desaster beklagt, ist für etliche – zunehmend seltener werdende – Brutvogelarten ein wahrer Segen. Dieser hält sich jedoch in engen Grenzen, wenn die Natur rasch wieder „in Ordnung gebracht“ wird und düngender Nährstoffeintrag die offenen Flächen schneller denn je wieder zuwachsen lässt. Um diese Phänomene am Beispiel des Reinhäuser Walds südlich von Göttingen genauer zu erkunden hatte sich im Frühjahr 2009 ein Team unseres Arbeitskreises unter der Ägide weiterlesen Katastrophen? – Wir warten nur darauf!

10 Jahre Arbeitskreis Göttinger Ornithologen (AGO): Begrüßung der Festgemeinde am 5. Juni 2009 im Göttinger Umwelt- und Naturschutzzentrum

Liebe Anwesende! In nur 10 Jahren, also einer naturgeschichtlichen Millisekunde, können sich im Leben von Vogelpopulationen rasante Veränderungen – zum Guten wie zum Schlechten – vollziehen. Darüber wird G. Brunken später referieren. Sein Beitrag soll in erweiterter Form im nächsten Heft der „Naturkundlichen Berichte…” erscheinen. Zuvor bitte ich um Aufmerksamkeit für einige Anmerkungen zur Bestandsdynamik, ökologischen Nischenbesetzung und reproduktiven Fitness unseres Arbeitskreises im ersten Jahrzehnt seines Bestehens. Vorgeschichte Mit Beginn des Jahres 1990 schlief die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Süd-Niedersachsen (OAG) sanft und unwiderruflich ein. Nur auf der Homepage des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) und im Adressenverzeichnis des „Falke”-Taschenkalenders fristet sie – als Zombie im Karteikartenformat – noch eine schemenhafte weiterlesen 10 Jahre Arbeitskreis Göttinger Ornithologen (AGO): Begrüßung der Festgemeinde am 5. Juni 2009 im Göttinger Umwelt- und Naturschutzzentrum

… weißer geht’s nicht?!

Kommentar. In den vergangenen dreißig Jahren wurde immer wieder vorgeschlagen, Brutvogelarten, die im Bestand nicht gefährdet sind oder einen positiven Trend aufweisen, in gesonderten Verzeichnissen aufzuführen, den sogenannten Grünen oder Blauen Listen. Durchsetzen konnten sich die Positivlisten aber nicht, weil sie für den Natur- und Artenschutz als fragwürdig bis kontraproduktiv eingestuft wurden. Dagegen ist die öffentlichkeitswirksame Präsentation von Erfolgen im staatlichen Natur- und Artenschutz nicht nur legitim – sie kann auch, zur Freude des Steuerzahlers, sinnvoll gestaltet werden. So liegt als gelungenes Beispiel der Werbung für bedrohte, aber im Bestand wieder zunehmende Tierarten eine im Jahr 2002 vom Bundesumweltministerium herausgegebene Broschüre mit dem treffenden Titel “Sie kommen wieder. weiterlesen … weißer geht’s nicht?!

Hilfe, mein See hat Fieber!

Kommentar. Seit der grausamen Niederwerfung aufständischer Bauern vor fast 500 Jahren lastet auf dem Eichsfeld ein dumpfes Brüten. Sicher: Veränderungen gibt es selbst hier. Die Omnipotenz des Mainzer Erzbischofs hat dem alles beherrschenden Einfluss eines global operierenden Unternehmers im Prothesengewerbe Platz gemacht. Die Menschen dürfen zur Wahl gehen, wissen aber in der Regel schon von Geburt an, welcher Partei sie ihre Stimme zu geben haben. Ab und an wird die Stille des abgeschiedenen Landstrichs durchbrochen – beispielsweise durch den spektakulären Fund eines Kiwiblatts in Duderstadt, das den Umriss einer betenden Mutter Gottes erahnen lässt oder während einer mediokren Opernaufführung an den Gestaden des Seeburger Sees, nicht zu vergessen weiterlesen Hilfe, mein See hat Fieber!