Ab durch die Mitte der Republik: Wegzug Juli – November 2008

Eine Zwergdommel, die sich am 7.8. im Schilfgürtel des Seeburger Sees nur für wenige Sekunden zeigte, trug zur leichten Zunahme der regionalen Nachweise bei. 2007 und 2005 ließ sich diese in ganz Deutschland hochgradig gefährdete kleine Reiherart ebenfalls dort blicken. Die Beobachtungen fielen jedoch allesamt in den Hochsommer oder das Ende der Brutzeit und betrafen unverpaarte Einzelvögel. Die grotesk anmutende „Zutraulichkeit“ einiger junger Schwarzstörche ist in unserer Region mehrfach dokumentiert worden. Besonders krass führte sich ein Jungstorch auf, der sich 2004 bei Volpriehausen mit Schnecken fütterten ließ und sogar bis zur Rezeption im Inneren einer Hotelanlage vordrang. Damit verglichen zeigte der Vogel, der am 6.9. in Lödingsen auf weiterlesen Ab durch die Mitte der Republik: Wegzug Juli – November 2008

Vom Kühlschrank ins Solarium: Heimzug und Brutzeit in Süd-Niedersachsen, März bis Juni 2008

Das Frühjahr begann mit einem kalten März und Schneefällen bis in die letzte Dekade ausgesprochen ungemütlich. Erst ab Mitte April setzte wärmeres Frühlingswetter ein. Der Mai fiel dagegen überdurchschnittlich warm und außergewöhnlich trocken aus. Im Juni sorgten kurze Regenperioden und vereinzelte Wärmegewitter endlich für die lang ersehnten Niederschläge. Ein Prachttaucher im 2. Kalenderjahr hielt sich am 12.5. auf dem Seeburger See auf. Auf dem Göttinger Kiessee rastete am 25.4. ein Ohrentaucher im Prachtkleid – der erste dort seit 1981. In den Schwanengesang der hinteren Tongrube am Siekgraben bei Rosdorf, die seit dem vergangenen Jahr verfüllt wird, mischte sich ab Mitte April das Balztrillern von Zwergtauchern. Ihnen gelang bis weiterlesen Vom Kühlschrank ins Solarium: Heimzug und Brutzeit in Süd-Niedersachsen, März bis Juni 2008

Trockene Daten aus der Nasszelle – der Vogelwinter in Süd-Niedersachsen, November 2007 bis Februar 2008

Während der November normal ausfiel und der Dezember sich eher kalt zeigte, waren Januar und Februar, wieder einmal, überdurchschnittlich warm. Niederschläge fielen, zumeist als Regen, in allen vier Monaten in teils enormen Mengen vom Himmel. Im Leinepolder Salzderhelden konnte man deshalb fast schon von einem Daueranstau sprechen. Ein diesjähriger Prachttaucher war vom 8. bis 16.12. Starvogel des Göttinger Kiessees (Foto: Mathias Siebner). Am 17.2. flog aus einem Entwässerungsgraben am Seeanger eine Rohrdommel vor einem Kartierer auf, der eigentlich auf der Suche nach Rebhühnern war. Ende Januar stieg die Zahl überwinternder Silberreiher auf über 60 Individuen. Ein Vogel verbrachte die Wintermonate am Göttinger Kiessee und entwickelte recht schnell, nach weiterlesen Trockene Daten aus der Nasszelle – der Vogelwinter in Süd-Niedersachsen, November 2007 bis Februar 2008

Bonjour tristesse – die Wegzugsaison 2007

Spätsommer und Herbst 2007 haben allen, die an ein natürliches Gleichgewicht partout nicht glauben wollen, eine Lehre erteilt: Im Vergleich zum Heimzug mit seinen zahlreichen Aufregern kam der Wegzug fast schon mit einer Tarnkappe daher und rückte alles wieder ins rechte Lot. Eine Zwergdommel hielt sich am 6. und 7.8. am Seeburger See auf. Silberreiher erreichten mit bis zu 41 Ind. im Leinepolder Salzderhelden bereits Anfang Oktober eine recht hohe Anzahl. Am 22.8. rasteten 31 Weißstörche im Seeanger, darunter etliche mit Brandenburger Ringen – waren das nun Ostzieher auf Umwegen oder nicht? Am 23.8. wurden über dem nach schweren Regenfällen aufgestauten Leinepolder 10 Säbelschnäbler gesehen, die einen Regionalrekord weiterlesen Bonjour tristesse – die Wegzugsaison 2007

Dynamik im südlichen Zipfel! – Heimzug (zweite Hälfte) und Brutzeit (erste Hälfte) 2007 – April bis Anfang Juni

Die beiden frühen Stelzenläufer vom 29.3. im Seeanger (vgl. den Beitrag “Winter adé” vom 31.3. auf dieser Homepage) haben sich rückblickend als Vorboten eines ereignisreichen Vogelfrühlings in Süd-Niedersachsen entpuppt. Dabei waren die Bedingungen im extrem warmen und trockenen April zunächst alles andere als optimal. Die Rastzahlen ziehender Enten fielen durchweg mäßig aus. Der Bekassinen-Durchzug stotterte auf historisch niedrigen Touren: Mehr als acht Ind. pro Tag und Gebiet wurden nirgendwo registriert, selbst im potentiellen Schlaraffenland Seeanger hielten sich in der Regel nur ein bis zwei Bekassinen auf. Über die Ursachen dieses ungewöhnlichen Phänomens kann man nur spekulieren. Die Erstbeobachtungen von Fitis und Gartenrotschwanz erfolgten ca. sechs bis acht Tage weiterlesen Dynamik im südlichen Zipfel! – Heimzug (zweite Hälfte) und Brutzeit (erste Hälfte) 2007 – April bis Anfang Juni

Winter adé – Ornithologischer Winterabschlussbericht 2006/07

Die sich fortsetzende milde Witterung im Winter 2006/2007 – von einigen wenigen Frosttagen einmal abgesehen – ließ die Überwinterungen der im letzten Bericht bereits genannten Langstreckenzieher erfolgreich verlaufen. Die beiden Weißstörche und der Flussuferläufer konnten durchgehend bis Ende März an der Geschiebesperre Hollenstedt und im Leinepolder Salzderhelden beobachtet werden. Einer der Weißstörche entstammte allerdings dem Schweizer Wiederansiedlungsprojekt mit Vögeln, denen der Zugtrieb systematisch abgewöhnt wurde. Er hatte 2006 im nahegelegenen Gronau/Leine einen Brutversuch unternommen. Von der Mönchsgrasmücke liegen weitere drei und von der Singdrossel eine weitere Winterbeobachtung vor. Sommergoldhähnchen scheinen in bisher nie beobachteter Zahl ausgeharrt zu haben, denn bereits am 22. Februar sangen allein entlang der Hesse-Straße weiterlesen Winter adé – Ornithologischer Winterabschlussbericht 2006/07

Besondere Beobachtungen aus Herbst und Winter 2006

Das Jahr 2006 klang in ornithologischer Hinsicht recht ruhig aus. Die außergewöhnlich milde Witterung in den letzten Monaten des Jahres ließ kaum Zugdynamik entstehen, so dass einige regelmäßige Wintergäste entweder ganz ausblieben oder nur in geringeren Zahlen die Region erreichten. Gleichzeitig veranlassten die hohen Temperaturen einige Zugvögel zum Ausharren. Aber der Reihe nach: Mitte September beehrte der zweite Seidenreiher des Jahres die Northeimer Kiesteiche und ein junger Mornellregenpfeifer rannte über die plateauartigen Äcker bei Wolbrechtshausen. Der im letzten Bericht beklagte schwache Durchzug des Fischadlers normalisierte sich in der zweiten Septemberhälfte. Auffällig war, dass die Vögel bei der Jagd im Seeanger erfolgreicher waren als am benachbarten Seeburger See. Der weiterlesen Besondere Beobachtungen aus Herbst und Winter 2006

Zwischenbericht zum Wegzug 2006

Die diesjährige Wegzugsaison lief etwas schleppend an. Das lag nicht zuletzt an den Beobachtern, die in der Sahara-Hitze des Juli 2006 an schattigen Plätzen ihr WM-Fieber zu kurieren versuchten. Wer sich doch einmal aufraffte, konnte am azzurro-blauen Himmel nicht viel entdecken. Erst der wechselhafte und um einiges kühlere August brachte den Zug langsam in Gang. Ab Ende Juli konnte starker Mauersegler– und Schwalbenzug registriert werden, wie 5000 ziehende Segler in einer Woche am Göttinger Kiessee und mindestens 3000 Rauchschwalben am Schlafplatz am Seeburger See recht eindrucksvoll belegen. Der Limikolenzug machte sich im Seeanger bislang ohne nennenswerte Besonderheiten bemerkbar. Bis Anfang September wurden nur einzelne adulte Alpen– und Sichelstrandläufer weiterlesen Zwischenbericht zum Wegzug 2006

Die Heimzugsaison im Frühjahr 2006

Der vergangene Winter ließ sich nicht lumpen: Zugefrorene Stillgewässer bis in den April und verhältnismäßig niedrige Temperaturen bis weit in den Mai sorgten dafür, dass Frühlingsgefühle der ornithologischen Art lange Zeit nicht so recht aufkommen wollten. Dafür gestaltete sich die Heimzugsaison recht turbulent. Der Frühling 2006 (April bis Mai) verlief nicht nur meteorologisch betrachtet äußerst abwechslungsreich. Erstmals seit Jahren konnte im Leinepolder wieder ein Seidenreiher nachgewiesen werden. Die Art ist – obwohl in anderen Regionen Deutschlands vermehrt festgestellt – in Südniedersachsen eine echte Seltenheit. Alljährlich werden bei uns hingegen Nachtreiher beobachtet, und zwar zumeist am Seeburger See. Auch in diesem Frühjahr besuchten zwei Individuen dieser südeuropäischen Art das weiterlesen Die Heimzugsaison im Frühjahr 2006